Im Bund gebe es offensichtlich “nicht abgestimmte Einzelmeinungen”, kritisierte Ludwig in Richtung Bundeskanzler Sebastian Kurz und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, wonach dies führe eher zu Verunsicherung führe. Die Situation erfordere weiter Vorsicht, denn es könnten auch weitere Mutationen auf Österreich zukommen. “Jetzt habe ich eher den Eindruck, es gibt einen Wettlauf, wer früher Öffnungsschritte in der Öffentlichkeit ankündigt. Ich glaube, es wär besser, wenn man koordiniert in der Politik vorgehen würde.” Er will sich daher am Donnerstag mit Mediziner und auch Mathematiker beraten.

Rendi-Wagner befürwortet weitere Öffnungsschritte

Anders sieht das seine Parteichefin im Bund: In der ZiB2 stimmte Pamela Rendi-Wagner in den Öffnungskanon mit ein. Allerdings warnte sie davor, “die Chancen, die wir jetzt haben, nicht leichtfertig zu verspielen.” Ein konkretes Datum nannte sie aber nicht. Auf die Maskenpflicht kann man ihrer Meinung nach im Freien verzichten, nicht aber bei unkontrollierten Menschenansammlungen in Innenräumen wie etwa im Handel. Denkbar wäre da eine Umstellung auf Mundnasenschutz. Auch eine schrittweise Ausdehnung der Sperrstunde auf 24 Uhr oder die Herabsetzung der Quadratmeter-Vorgabe auf 10 hält Rendi-Wagner für machbar.

Experten sehen keinen Grund zu Sorge

Fachleute wie Simulationsexperte Niki Popper und Komplexitätsforscher Peter Klimek geben fürs erste Entwarnung und sehen kaum einen Unterschied darin, ob man wie vom Kanzler ursprünglich avisiert am 17. Juni oder eben eine Woche davor lockert. Epidemiologe Gerald Gartlehner verwies darauf, dass man bis 10. Juni schon wissen werde, wie sich die bisherigen Öffnungsschritte ausgewirkt hätten: Dann könne man bei einer schlechten Entwicklung, was nicht zu erwarten sei, immer noch reagieren.