Obwohl sich die Ölpreise seit Wochen im Sinkflug befinden, ist die finanzielle Belastung an der Zapfsäule nach wie vor auf einem Rekordniveau. Im Durchschnitt bezahlen die Österreicher am 2. August 1,975 Euro pro Liter Benzin und 1,980 Euro pro Liter Diesel. Und das, obwohl der Rohölpreis auf demselben Niveau liegt wie im Februar 2022. Nur: Damals zahlten wir im Durchschnitt 1,479 Euro.

Rekordgewinne für BP

Der britische Mineralölkonzern BP hat seinen Gewinn im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdreifacht: Wegen der stark gestiegenen Preise für Öl stieg der Gewinn des Konzerns auf 9,09 Mrd. Euro, wie BP am Dienstag mitteilte. Das starke Ergebnis von BP reiht sich damit in das Zahlenwerk der Konkurrenz wie ExxonMobil, Totalenergies und Chevron ein. Sie alle verdienten prächtig an den hohen Gas- und Ölpreisen, die infolge des Kriegs in der Ukraine kräftig anzogen.

Der Finanzminister verdient ordentlich mit – und freute sich bereits im vergangenen Jahr über Rekord-Steuereinnahmen. Denn: Die Mineralölsteuer und die Mehrwertsteuer sind prozentuelle Anteile und nicht gedeckelt. Beim Benzin beträgt die Steuerlast momentan 54 Prozent, beim Diesel 49 Prozent.,

Ungarn hat Spritpreisdeckel

Viele Österreicher wichen damals zum Tanken nach Ungarn aus, wo der Spritpreis auf 1,25 Euro gedeckelt ist. Orbans Regierung unterband den Tank-Tourismus jedoch durch eine Beschränkung für ausländische Fahrzeuge. Heute würden sich viele Österreicher über Preise unter 2 Euro bereits freuen.