Der heimische OMV-Konzern, der im vergangenen Jahr von sehr hohen Öl- und vor allem Gaspreisen profitiert hat, konnte im ersten Quartal diesen Jahres deutlich geringere Preise realisieren – der Konzernumsatz ging um 31 Prozent auf 10,9 Milliarden Euro zurück. Der Nettogewinn sank von 855 auf 592 Millionen Euro, wie die OMV am Freitag mitteilte.

Deutlicher Rückgang bei Rohöl-Preis

Die OMV erwartet für heuer einen durchschnittlichen Brent-Rohölpreis von mehr als 80 Dollar (72,45 Euro) pro Fass (2022: 101 Dollar). Der durchschnittlich realisierte Gaspreis wird bei 35 Euro je Megawattstunde erwartet – im vergangenen Jahr lag er noch bei 54 Euro. Für 2023 wird eine OMV-Raffinerie-Referenzmarge in Europa zwischen 10 und 15 Dollar pro Fass erwartet (2022: 14,7 Dollar).

Gesamtproduktion wird zurückgehen

Die OMV plant für heuer organische Investitionen in Höhe von 3,8 Milliarden Euro nach 3,7 Milliarden Euro im Vorjahr. Die Gesamtproduktion der OMV wird heuer voraussichtlich auf  360.000 Fass pro Tag zurückgehen, vor allem, weil die russische Produktion nicht mehr als Eigenproduktion ausgewiesen wird. Daneben gebe es natürlich Förderrückgänge in Norwegen und Rumänien.

Die Ölpreise haben am Ende eines Monats mit deutlichen Preisschwankungen leicht zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete am Freitag in der Früh 78,86 US-Dollar (71,42 Euro). Das waren um 49 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 40 Cent auf 75,16 Dollar.

Im zu Ende gehenden April haben die Erdölpreise kräftig geschwankt. Zunächst hatten sie deutlich zugelegt, als einige Länder des Rohölverbunds OPEC+ eine überraschende Förderreduzierung ankündigten. Im Verlauf des April ging es mit den Preisen aber wieder nach unten, da Konjunkturrisiken vor allem für die USA in den Vordergrund traten. Es wird befürchtet, dass die kräftigen Zinsanhebungen der US-Notenbank Fed die weltgrößte Volkswirtschaft in eine Rezession stoßen könnte.