Wie der Mikrobiologe Andreas Bergthaler twitterte, wurde in Österreich eine neue Omikron-Variante des Coronavirus entdeckt. In Proben wurde eine noch nicht beschriebene Rekombination von BA.2 mit dem Spike von BA.1.1 bestätigt. Aufgrund der aktuellen Daten soll sich die neue Variante keine markanten Eigenschaftsänderungen aufweisen. Es bestehe deshalb kein epidemiologischer oder klinischer Grund zur Beunruhigung, meinte der Experte.

Rekombinanten sind bisher in Großbritannien, Frankreich und Dänemark aufgetreten.

“Coronaviren verändern nicht nur einzelne genetische Buchstaben, sondern können auch größere genetische Regionen austauschen”, schrieb Bergthaler auf dem Kurznachrichtendienst. Die Voraussetzung dafür seien, dass ein Wirt von zwei Viren gleichzeitig infiziert wird, und beide in dieselbe Zelle eindringen. “Beides zusammen ist unwahrscheinlich – aber bei hohen Infektionszahlen möglich.” Bisher in Großbritannien, Frankreich und Dänemark beschriebene SARS-CoV-2 Rekombinante inkludieren Delta+BA.1 (“Deltacron”, XD), BA.1+BA.2 (XE) und auch Delta+BA.2 (XF).

Ich hatte bereits

Kombination aus BA.2 und BA.1.1

Bei der österreichischen Rekombinante handelt es sich den Angaben zufolge um eine Kombination aus BA.2 mit einem fast vollständigen Spike von BA.1.1. Die beiden sequenzierten Proben besitzen ein identes Genom. Eine mögliche Verbindung sei daher naheliegend, aber epidemiologisch nicht bestätigt.

Mit Blick auf den Herbst zeige dieses Beispiel die mögliche sprunghafte Evolution von SARS-CoV-2. Es gibt somit auch keine Gewissheit über zukünftige Varianten, betonte Bergthaler.