Eine Grafik der Johns Hopkins Universität zeigt die bestätigten Todesfälle, im Zusammenhang mit einer Covid-Infektion. Freilich ist hierbei vor allem der Vergleich mit Österreich interessant. Während es hierzulande im Sommer wenige Todesfälle zu beklagen gab, stieg die Kurve seit Herbst stark an. In Schweden hingegen war es quasi umgekehrt.

Höhere schwedische Grundimmunität?

Theater, Großveranstaltungen oder private Partys. All das ist seit dem 29. September 2021 in Schweden wieder erlaubt. Dennoch sind die Infektionszahlen seitdem kaum angestiegen. Unterdessen breitet sich das eben erst aus dem vierten Lockdown erwachte Österreich mit drastischen neuen Maßnahmen auf die Omikron-Welle vor.

Eine wirklich gute Erklärung für das schwedische Phänomen hat auch Anders Tegnell, Schwedens Chef-Epidemiologe, nicht parat. Zwar wäre es plausibel, dass die Schweden eine höhere Grundimmunität haben, weil mehr Menschen die Infektion bereits durchgemacht haben. Doch das hält der Experte der schwedischen Gesundheitsbehörde „Folkhälsomyndigheten“ nicht für einleuchtend.

„Ich weiß nicht – in Großbritannien beispielsweise hat sich ein ähnlich großer Teil der Bevölkerung mit dem Coronavirus infiziert. Das könnte möglicherweise im Vergleich mit Finnland oder Norwegen eine Rolle spielen, aber nicht, wenn wir Schweden mit Großbritannien vergleichen“, stellt er weiter fest.

Konstantes Niveau an sozialen Kontakten

Möglicherweise liefern die Unterschiede in den Mentalitäten eine Erklärung. Denn die Nordeuropäer sind im öffentlichen Leben trotz Öffnungen besonders vorsichtig. Außerdem ging es in Schweden nicht so viel hin- und her mit den Lockdowns. So hatte man während der gesamten Pandemie ein relativ konstantes Niveau an sozialen Kontakten. “Das Ende der Restriktionen war für die Menschen deshalb keine dramatische Veränderung. Wenn man aber eine Gesellschaft aus dem Lockdown heraus plötzlich öffnet, sieht man natürlich einen größeren Unterschied bei den Infektionszahlen“, erklärt Tegnell im “SWR”.

Schwedens Weg ist