Larven der “Schwarzen Soldatenfliege” will das Start-Up Ecofly künftig im oberösterreichischen Bezirk Schärding züchten. Jährlich sollen 2400 Tonnen davon produziert werden. Kritiker merken an, dass es sich dabei um ein Insekt handelt, das bei uns gar nicht heimisch ist.

OÖ will sich als Insektenbundesland positionieren

Produziert werden sollen Düngemittel, Öle für Kosmetika und Tierfutter-Bestandteile. Kritik kommt von der im oberösterreichischen Landtag vertretenen Partei “MFG”. Statt sich als „Insektenproduktionsbundesland“ zu positionieren, solle man lieber „die gewachsenen, natürlichen und landestypischen Erzeugnisse und Produktionsformen auch weiterhin an erste Stelle setzen.

2400 Tonnen Fliegenlarven sollen künftig in Schärding gezüchtet werden

VIVATIS-Gruppe mehrheitlicher Inhaber von Ecofly

Brisant: Die im Innviertel produzierte „Schwarze Soldatenfliege“ kommt ursprünglich in Gebieten mit tropischem bis warmem Klima vor, ist bei uns also gar nicht heimisch. Der Linzer Lebensmittelkonzern VIVATIS sieht hier scheinbar keine Bedenken. Er ist mit mit 67,6 Prozent mehrheitlicher Inhaber von Ecofly. Zur VIVATIS-Gruppe gehören mitunter die Marken Inzerstorfer, Himmeltau, Knabbernossi, Wojnars, Maresi, Bauernland und Karnerta.

Warnung vor Krankheiten

Die deutsche Verbraucherzentrale listet unter den „denkbaren Risiken“ beim Thema Insekten als Lebensmittel übrigens die mögliche Übertragung von Zoonosen (Infektionskrankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden können und umgekehrt), den Einsatz von Arzneimitteln wie Antibiotika, Hormonen oder anderen Chemikalien bei der Insektenproduktion sowie bis dato teils fehlende spezielle Hygiene- und Sicherheitsvorschriften für die Zucht und Produktion von Speiseinsekten auf.

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