
ÖSV-Damen-Chef nach Debakel: "Würde mir einen Fünfer geben"
Die ÖSV-Damen stecken tief in der Krise. Auch in Kranjska Gora setzte es das nächste Debakel. Beste Läuferin wurde Julia Scheib mit Platz 13. Cheftrainer Thomas Trinker sparte dabei nicht mit Kritik.
Krisenalarm bei den ÖSV-Damen! Auch in Kranjska Gora fanden die Damen nicht in die Spur. Beim Riesentorlauf in Slowenien wurde Julia Scheib mit Platz 13 beste Österreicherin. Stefanie Brunner und Franziska Gritsch folgten auf Platz 14 und 15. Am Samstag haben es dabei noch sechs Österreicherinnen in den zweiten Durchgang geschafft. Am Sonntag waren es nur noch das Trio.
Scheib gab nach fast zwei Jahren Verletzungspause am Semmering ihr Comeback. Sie erreichte ihr bestes Karriereergebnis und durfte dementsprechend zufrieden sein. “Der Mittelteil war etwas zu fehlerhaft. Es war auf alle Fälle ein gutes Rennen von mir. Natürlich will man weiter vorne sein. Aber ich muss schauen, wo ich herkomme, wo ich letztes Jahr war,” meinte die ÖSV-Läuferin (24). Gritsch wurde am Samstag als Zwölfte beste Österreicherin. Sie nahm “viel Positives” mit. “Teilabschnitte funktionieren schon ganz gut”, meinte sie, trotzdem sei sie ein wenig verärgert über den zweiten Durchgang, vielleicht habe sie zu viel gewollt. Brunner meinte, “viel fehlt nicht mehr, ich müsste nur geduldig bleiben”.
Nichts zu beschönigen sah Truppe. “Ich bin selber ratlos und verzweifelt. Am Semmering war ich noch Sechste nach dem ersten Durchgang. Der Wurm sitzt so tief, ich weiß nicht, welches Wurmmittel ich nehmen muss, damit das besser wird.” Man versuche im Team, sich positiv zu motivieren und zusammenzuhalten. “Wir müssen das jetzt so hinnehmen und schauen, dass wir eine Lösung finden.”
Damen-Cheftrainer: "Würde mir einen Fünfer geben"
Anspruch und Wirklichkeit klappen bei den ÖSV-Damen weiterhin außeinander. In der ORF-Sendung “Sport am Sonntag” sparte Thomas Trinker nicht mit scharfen Worten. “Ich würde eher mir einen Fünfer geben, als den Mädels. Wir sind natürlich nicht happy. Es gibt viele Dinge, die wir aufarbeiten und verbessern müssen,” meinte der Cheftrainer der Damen. Man versuche ständig, an “irgendwelchen Schrauben” zu drehen. “Was des Rätsels Lösung sein wird, wissen wir noch nicht. Wir versuchen das Beste und die Damen so gut es geht zu unterstützen. Wir fordern den Damen aber auch, dass sie mithelfen, auch rauskommen.
Es ist generell keine einfache Saison für den ÖSV. Sämtliche Spartentrainer wurden ausgetauscht. Beim Österreichischen Skiverband gab es einen großen Umbruch. Trinker, der im Sommer Nachfolger von Christian Mitter wurde betonte: “Die Vision ist die, dass wir die Besten werden möchten. Da hätten wir eigentlich schon heuer im Sommer damit beginnen sollen. Wir haben damit begonnen, aber man sieht es noch nicht. Dinge brauchen Zeit, bis sie sich entwickeln,” meinte Trinker.
Am Dienstag sind die Damen im Nachtslalom in Flachau gefordert. Dort gibt es einmal mehr die Chance zur Wiedergutmachung.
Kommentare
Wie lange war der EX ÖSV Präsident und die Suche nach einem Nachfolger in den Medien? Wenn schon die neue Regelung des ÖSV von Präsidenten bis zu Funktionären und Trainern öffentlich ausgeschlachtet wurde, wie muss es da intern gekracht haben?
Jahrelang hat sich der ÖSV in den Erfolgen von Marcel Hirscher gesonnt. Hirscher und sein Team haben eine Lücke hinterlassen.
Hirscher ist als Schi-Produzent genauso erfolgreich wie als Schi-Fahrer. Er und sein Team gehören zu den Besten und deshalb ist es für mich völlig unverständlich, dass die ÖSV Fahrer seinen Schi nicht fahren dürfen.
Mir stellt sich die Frage:
“Wer hat das sagen im ÖSV”?
“Was zählen die Sportlerinnen und Sportler”?
“Warum ist M. Maier sooo unerwartet zurückgetreten?”
Da stinkt doch was zum Himmel!!!