Die Skifahrer werden Österreichs größte Medaillenhoffnung bei den Winterspielen in Peking sein. Vincent Kriechmayr, Matthias Mayer & Co. werden in China um Gold, Silber und Bronze kämpfen. Im Vorfeld gab es aufgrund der reduzierten Quoten bei den Alpinen Skiherren Aufregung. Nun reist man allerdings doch mit elf Ski-Herren zu Olympia. “Ich bin sehr glücklich, dass das gelungen ist. Vor allem im Sinne des Sports. Also vor allem für die zwei Herren, die jetzt doch mitkönnen. Es hat viele Gespräche und tagelang Telefonate gegeben. Ich bin sehr dankbar, dass es FIS und IOC geschafft haben, dass wir diese zusätzlichen Plätze bekommen haben. Es ist ja nicht nur Österreich, sondern auch Deutschland und Frankreich,” meinte Roswitha Stadlober im Gespräch mit der Austria Presse Agentur.

In den ersten 100 Tagen ihrer Amtszeit bekam Stadlober 30 Siege geschenkt: “Daher gehe ich davon aus, dass wir in Peking auch sehr gut performen. Vor allem, wenn die Form anhält. Ich sage ja immer zehn plus Medaillen und gehe davon aus, dass der ÖSV doch das größte Kontingent an Medaillen mit nach Hause bringt.” Als ÖSV-Präsidentin freue sie sich über jede Medaille. “Gold, Silber oder Bronze. Sie sind alle gleich schwer, gleich groß und gleich viel wert,” betonte Stadlober.

Stadlober appelliert an Eigenverantwortung der Athleten

Allerdings wurde der ÖSV in den vergangenen Wochen mehrfach vom Corona-Virus getroffen. “Es klatscht bei uns halt momentan auf, aber auch bei anderen Nationen. Es ist ein wirklich sensibler Bereich. Ich sitze zu Hause mit Maske bei Tisch, damit Teresa sicher nach China fahren kann. Wir nehmen alle sehr viel Abstand voneinander, sie sitzt beim Essen wo anders, wir haben auch getrennte Sanitärbereiche. Was wir tun können, tun wir. Aber ausschließen kann man es nie. Wir hoffen, dass wir alle gesund nach Peking kommen.”

Stadlober meinte, es liege nun in der Eigenverantwortung der Athleten.  “Wenn wir alle drüben haben, hoffen wir doch, dass sie in der Blase sicher sind. Die kleinen Doppel-Zimmer drüben sind halt die Vorgaben,” weiß Stadlober. Vor allem aufgrund der Corona-Situation ist von einer Euphorie noch wenig zu spüren. Die ÖSV-Präsidentin weist jedoch darauf hin, dass man hoch motiviert nach Peking fährt: “Olympische Spiele gibt es nur alle vier Jahre. Jede Sportlerin will da ihr Bestes abliefern und zeigen, was man drauf hat. Wir lassen uns nicht von außen beeinflussen und nehmen die Situation so, wie ist. Jeder der besser damit umgehen kann, wird auch besser performen.”

Impfpflicht beim ÖSV kein Thema

Bis auf Snowboard hat man alle Quotenplätze in Anspruch genommen. Claudia Riegler muss als ungeimpfte Sportlerin zu Hause bleiben. “Unser Partner ÖOC hatte klare Vorgaben und einen klaren Beschluss, was die Impfung betrifft. Wir haben das sehr früh kommuniziert und versucht, mit vielen Gesprächen Angst zu nehmen und Sicherheit zu geben. Es ist eine persönliche Entscheidung, diese ist zu respektieren. Ich sage Hut ab, dass jemand diesen Weg geht. Es ist höchster Respekt zu zollen, weil es doch eine sehr persönliche Entscheidung ist,” meint Stadlober.

Eine Impfpflicht ist beim ÖSV nach wie vor kein Thema: “Wir wollen niemand verpflichten oder bevormunden. Es muss jeder für sich selbst entscheiden. Wir haben von den Ärzten bis zum Sportdirektor in vielen Stunden viele Gespräche geführt um zu wissen, warum man sich weigert. Es ist wahnsinnig viel Angst dahinter. Wir haben versucht diese Angst nehmen, und aufzuzeigen, was diese Impfung bedeutet. Bei vielen hat es gefruchtet. Wir haben 99 Prozent Impfquote im Sport, das sagt eh alles.”