Unter massiv steigender Kriminalität leidet die schwedische Großstadt Malmö. Davon konnte sich der Landeschef der Wiener ÖVP Karl Mahrer bei einem Schweden-Besuch überzeugen. Das Bedrückende: Die Entwicklungen der vergangenen Jahre ähneln jenen in Wien. Mahrer warnt: „Wenn die Stadt Wien nicht reagiert, werden wir in wenigen Jahren Zustände wie in Malmö haben, wo die Polizei nur mehr mit Spezialkommandos in einzelne Wohngebiete einfahren kann.“

Gefährlicher Mix: Keine Bildung, keine Arbeit, keine Integration

Parallelen zu Wien drängen sich in der Tat auf. Als Schweden jahrelang eine de facto ungebremste Zuwanderung erlebt hat, wählten viele Migranten die Stadt Malmö als Wohnort. Damals wurde sie mehrheitlich von „Sozialdemokraterna“ verwaltet und lockte vor allem mit höheren Sozialleistungen besonders viele Zuwanderer an. Nur um die Integration kümmerte man sich kaum. Also entstanden immer mehr Ghettos – mit weitreichenden Folgen.

Die Migranten schotteten sich in Parallelgesellschaften von der restlichen Bevölkerung Malmös ab. Verbunden mit Arbeitslosigkeit, fehlender Bildung und ungenügenden Perspektiven führte das zu einer rasch steigenden Kriminalität. Über all das tauschte sich Mahrer mit Malmös Vize-Bürgermeisterin Anja Nordberg Sonesson und der Fraktionspräsidentin der schwedischen Moderaterna Helena Nanne im Zuge einer Delegationsreise aus.

Gewaltsame Ausschreitungen von Migranten in Schweden häufen sich.Kicki NILSSON / TT NEWS AGENCY / AFP) / Schweden OUT
Ein Polizeibeamter steht neben einem brennenden Stadtbus in Malmö.APA/Johan NILSSON/TT NEWS AGENCY/AFP/Schweden OUT

Allmählich entstehen No-Go-Zonen in Wien

Einige Parallelen wurden beim Lokalaugenschein sichtbar, sagt Mahrer. Er verweist etwa auf die Massenschlägerei vergangenen Dienstag in Favoriten, die Vielzahl an Vorfällen und das wachsende Phänomen von Brennpunkten in Wien – wie den Reumannplatz, Keplerplatz, die U6 Station Josefstädterstraße und zahlreiche Straßenzüge in Rudolfsheim-Fünfhaus oder Ottakring. Sie alle zeigten, wie real die fortschreitende Entwicklung entstehender No-Go-Zonen in Wien ist.

Der ÖVP-Chef warnt: „Straßenzüge, die mit einer arabischen Bäckerei beginnen und mit einem Gebetshaus enden und dazwischen gibt es kein deutsches Wort mehr, werden immer mehr. Das sind alarmierende Anzeichen von Gesellschaften, die sich abschotten, in ethnische Communities zurückziehen und Integration dadurch unmöglich machen.“

ÖVP-Landesparteiobmann Stadtrat Karl Mahrer mit Vizebürgermeisterin Anja Nordberg Sonesson (M.) und Fraktionspräsidentin Moderaterna Helena Nanne (r.)

„Das jahrzehntelange Wegschauen der Wiener SPÖ muss aufhören“

Nach einem Austausch in Schweden zu Problemen, möglichen Perspektiven und Lösungsansätzen sei klar: „Wir als Wiener Volkspartei werden in den kommenden Monaten weitere Experten und politische Vertreter anderer Brennpunktstädte treffen und Konzepte erarbeiten, um Wien vor diesem Schicksal zu bewahren. Das jahrzehntelange Wegschauen der Wiener SPÖ in Sachen Integrationspolitik muss enden.“