
Fairphone 4: Smartphone erzeugt erstmals keinen E-Müll
Die niederländische Firma Fairphone hat offiziell das Fairphone 4 vorgestellt. Ab dem 25. Oktober soll es auf den Markt kommen. Es ist weltweit das erste Smartphone, das ohne Elektronikmüll entstehen soll.
Seit 2013 setzt sich die niederländische Firma Smartphone das Ziel, lange haltbare Smartphones zu produzieren und bei der Produktion Rücksicht auf die Umwelt zu nehmen. Das scheint mit der vierten Generation des Fairphones gelungen zu sein. Es ist nämlich das erste Smartphone weltweit, das E-Müll-neutral sein soll. Durch die Produktion soll also kein neuer Elektromüll entstehen. Entweder wird dann für jedes einzelne Gerät ein anderes Mobiltelefon recycelt oder ein altes Smartphone für den Weitergebrauch verwendet.
Say hello to the Fairphone 4: Sustainable. Long-lasting. Fair. 📱🌿
— Fairphone (@Fairphone) September 30, 2021
Our most sustainable smartphone, now with 5G speed, 5-year warranty and electronic waste neutral. Check it out ➡️ : https://t.co/HD6ltOhczX#fairphone #fairphone4 pic.twitter.com/WAW5zQrbal
Die Rückseite des Fairphones besteht zu 100 Prozent aus recyceltem Polycarbonat. Die Rohstoffe sollen so oft wie nur möglich fair beschafft werden. Dadurch soll den Arbeitern eine faire Entlohnung zustehen. Darüber hinaus sollen keine Kinder ausgebeutet werden. Die Liste von fairen Materialien wurde von Fairphone um sechs Komponenten erweitert. Obwohl noch nicht alles perfekt läuft, wurden laut Fairtrade im vergangenen Jahr 56 Prozent der ursprünglich acht Schlüssel-Materialien nachhaltig beschafft. Das entspricht einer Verdoppelung zum Jahr davor.
Darüber hinaus kann man Akku, Display sowie die Kamera im Shop kaufen. Fairphone bietet außerdem eine auf fünf Jahre erweiterte Garantie. Allerdings nur dann, wenn das Gerät noch in diesem Jahr gekauft wird. Das Fairphone 4 bietet unter anderem ein 6,7 Zoll großes LCD mit einer scharfen Pixeldichte von 410 ppi. Auch die Kameraausstattung hat sich verbessert. Man kann außerdem zwischen 6 und 8 GB wählen. Angesichts des nachhaltigen Konzepts halten sich die Preise in einem fairen Rahmen. Wenn man das Modell mit 6 GB wählt, zahlt man 580 Euro. Für die Variante mit 8 GB muss man rund 650 Euro auf den Tisch legen.
Seit dem 30. Oktober laufen die Vorbestellungen, ehe das Gerät ab dem 25. Oktober erhältlich sein wird.
Kommentare
“Die Rohstoffe sollen _so oft wie nur möglich_ fair beschafft werden.”
Und wie oft ist das möglich?
70 Euro mehr für 2 GB mehr Speicher sind jedenfalls eine Frechheit.
Bei _jedem_ Markenhandy kann man jeden Teil austauschen. Das macht jedes Handyshop, falls man sich das nicht selbst machen kann. Die Module kriegt man bei Amazon oder – billiger – bei China-Versendern. Das kostet einen Pappenstiel, wenn man selbst geschickt genug dazu ist.
Das Konzept, ein Handy aus Modulen aufzubauen und diese bei Neuerungen austauschen zu können hatte Samsung vor knapp 25 Jahren intensiv verfolgt. Damals vor allem deswegen, weil sich am Mobilfunkstandard noch ständig was geändert hatte und es auch sonst ständig Verbesserungen gegeben hatte, wofür ein komplett neues Handy nicht so sinnvoll war. Es hat sich als nicht sinnvoll erwiesen, weil die Geräte damit größer werden und es zudem das Risiko bei den unzähligen Kontakten für Ausfälle gibt, die freilich nie so sicher sein können wie eine feste Verbindung.
Heute sind Smartphones praktisch ausentwickelt, da gibt es kaum Neuerungen. Es geht also nur darum, defekte Teile zu tauschen. Das passiert praktisch nur, wenn man das Handy ständig auf den Boden fallen lässt.
Ansonsten sind praktisch nur Akku und evtl. Steckverbindungen (USB-Buchse) oder Tasten zu tauschen, die mit der Zeit ausleiern, was nur ein paar Euro kostet und bei jedem Markenhandy leicht möglich ist.
Sofern man an Neuerungen nicht interessiert ist, kann man jedes bessere Handy problemlos auch zehn Jahre lang verwenden.