Am Freitag startet die 86. Eishockey-Weltmeisterschaft. Gastgeber ist auch diesmal Finnland und Lettland. Die beiden Nationen haben die WM bereits im Vorjahr ausgerichtet. Eigentlich wäre Russland der Gastgeber der diesjährigen Weltmeisterschaft gewesen. Allerdings wurde den Russen aus bekannten Gründen die Gastgeberschaft entzogen. So wird die “Sbornaja”, so der Spitzname der russischen Eishockey-Nationalmannschaft gemeinsam mit Weißrussland nicht an der WM teilnehmen. Russland und Weißrussland wurden schon im vergangenen Jahr ausgeschlossen.

Österreich will auch in diesem Jahr bei der WM jubelnAPA/AFP/Lehtikuva/Vesa Moilanen

Österreich rückte stattdessen auf – und nutzte prompt die Chance. Mit tollen Ergebnissen sicherte man sich am Ende den Klassenerhalt. Gegen Tschechien siegte man sensationell und historisch nach Penaltyschießen. Gegen die USA verlor die Mannschaft von Roger Bader erst nach Verlängerung. Im entscheidenden Spiel bezwang man Großbritannien. So ist man auch in diesem Jahr unter den besten 16 Nationen der Welt. Dennoch bremste der Teamchef die Erwartungshaltung: “Letztes Jahr hat man gesehen, dass man in jedem Spiel eine Chance hat”, sagte Bader. Ähnliche Highlights in den Duellen mit den Top-Nationen wieder zu erwarten, ist aber vermessen. Der Klassenerhalt “ist das Ziel, alles andere ist Träumerei”, betonte der Teamchef.

Klassenerhalt - alles andere ist Träumerei

Das erste Spiel bestreitet die österreichische Eishockey-Nationalmannschaft am Samstag gegen Frankreich (11.20 Uhr). Die weiteren Gruppengegner sind Schweden (14.5.), Dänemark (16.5.), USA (17.5.), Deutschland (19.5.) und Weltmeister Finnland (20.5).  “Ungarn ist der Hauptgegner im Kampf um den Klassenerhalt. Auch Frankreich ist sicher in unserer Reichweite”, lautete Einschätzung des Schweizers. “Dieses Jahr wollen wir die erste österreichische Mannschaft seit 19 Jahren sein, die zweimal hintereinander den Klassenerhalt schafft. Das ist das Motto”, erklärte Bader.

Das ÖEHV-Team musste im Vorfeld hochkarätige Ausfälle verkraften. Die Stürmer Marco Kasper, Michael Raffl, Benjamin Baumgartner und Raphael Herburger sowie Verteidiger Clemens Unterweger sind verletzt. Dafür ist mit Marco Rossi Verstärkung aus der National Hockey League, der stärksten Liga der Welt gekommen. Mit Rossi, Thimo Nickl, David Reinbacher, Mario Huber, Henrik Neubauer und Lucas Thaler stehen sechs A-WM-Debütanten im Aufgebot. Auch Steven Strong und Dominic Zwerger waren im Vorjahr nicht dabei, womit 17 Spieler an den Schauplatz Tampere zurückkehren.

Finnland geht als Weltmeister ins Rennen

Finnland ist im internationalen Eishockey derzeit das Maß aller Dinge. Die “Suomi” geht als Titelverteidiger in das Rennen. Auch 2019 wurden die Finnen Weltmeister. 2021 holte man die Silbermedaille. Auch bei den Olympischen Spielen 2022 stand man ganz oben auf dem Siegertreppchen. Es ist also wenig verwunderlich, dass Finnland gemeinsam mit Kanada der Topfavorit der WM ist.

Allerdings gibt es noch weitere Anwärter auf eine Medaille. Auch Schweden und Tschechien rechnen sich realistische Chancen Gold, Silber oder Bronze aus.