Erst Wochen nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine beendete heuer Österreichs Mega-Bauunternehmen Strabag alle Geschäftsbeziehungen mit dem Oligarchen und Multimillionär Oleg Deripaska: Die von NEOS-Großspender Hans Peter Haselsteiner geführte Strabag wollte mit dem engen Vertrauten von Wladimir Putin dann doch nichts mehr zu tun haben.

Jetzt sorgt der Ex-Partner Haselsteiners aber für eine etwas seltsame Situation für die NEOS: Pinke Abgeordnete wie Helmut Brandstätter kämpfen ja bekanntlich mit großem Eifer für noch mehr Unterstützung der Regierung in Kiew, auch NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger legte den Kurs klar fest. Deripaska, der langjährige Geschäftspartner ihres NEOS-Großspenders Hans Peter Haselsteiner, stellte sich jetzt aber doch sehr deutlich gegen die EU-Sanktionen.

Hatte lange Zeit eine gute Gesprächsbasis mit Wladimir Putin: Oleg Deripaska (54)

Kein Regimewechsel in Moskau zu erwarten

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur RB meint Oleg Deripaska: “Die westlichen Sanktionen sind schnell verderbliche Ware. Wir verstehen, dass sie in eineinhalb Jahren nicht nur sinnlos sind, sondern in die entgegengesetzte Richtung arbeiten.”

Zwar träfen die Sanktionen die russische Wirtschaft hart, doch Russland habe sich überraschend gut an die neue Lage angepasst. Für die Überwindung der Krise gebe es zwei Szenarien, sagte Deripaska: Bei einer Stützung der marktwirtschaftlichen Kräfte durch den Kreml sei diese in vier Jahren überstanden – wenn es keine Unterstützung gebe, werde es acht bis neun Jahre dauern.

Die Sanktionen würden auf Dauer den Initiatoren selbst schaden. Wenn es keinen Frieden bis Jahresende gebe, werde im vierten Quartal eine globale Rezession beginnen.

Außerdem sagt Deripaska laut dem Schweizer “Blick”: “In Russland gibt es kein Potenzial für einen Regimewechsel.” Die Opposition sei ins Ausland geflohen.

Halten Sie die Sanktionen der EU gegen Russland für gut und richtig?