Die Anzahl jener Länder, die die Olympischen Winterspiele in Peking boykottieren breitet sich weiter aus. Nach den USA und Australien hat auch Großbritannien sich dazu entschieden, keine Regierungsmitglieder zu den Olympischen Winterspielen in Peking zu schicken. Das gab Premierminister Boris Johnson an. Als Grund nannte er unter anderem die problematische Menschenrechts-Situationen und den Umgang mit den Uiguren in China. Dennoch wird es keinen sportlichen Boykott geben. Britische Athleten sollen an den Winterspielen teilnehmen.

Die Vereinigten Staaten kündigten als erstes Land an, einen diplomatischen Boykott zu vollziehen. Auch die australische Regierung kündigte einen solchen Boykott an. Die Bemühungen, diplomatische Kanäle mit China wieder zu öffnen, um über die Menschenrechtsverletzungen zu sprechen sind gescheitert. Darüber wurden seitens der Regierung in Peking die Einfuhr australischer Waren erschwert oder gar blockiert.

Deutschland ruft ebenfalls zum Boykott auf

Auch in der Europäischen Union werden die Rufe nach einem Boykott immer lauter. Die  FDP-Europaabgeordnete Nicola Beer forderte etwa, dass alle Diplomaten der EU-Länder den Winterspielen fernbleiben sollten. Österreichs Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler kündigte bereits vor zwei Monaten an, dass er nicht zu den Winterspielen nach China reisen wird. Auch der CDU-Vorsitzkandidat Friedrich Merz schloss sich der Forderung von Nicola Beer an. Allerdings meinte Beer, dass auch die Sportler von den Winterspielen fernbleiben sollten.

Jedenfalls schloss sich Kanada ebenfalls diesem diplomatischen Boykott an. “Kanada bleibt zutiefst verstört angesichts der Berichte über die Verletzung von Menschenrechten in China”, schrieb Premierminister Justin Trudeau am Mittwoch auf Twitter. “Deswegen werden wir keine diplomatischen Vertreter zu den Olympischen und Paralympischen Winterspielen nach Peking schicken. Wir unterstützen weiterhin unsere Athleten, die hart dafür arbeiten, an Wettkämpfen auf der Weltbühne teilzunehmen.”

Die Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis 20. Februar 2022 statt. Dem autoritär regierten China werden von vielen Seiten Menschenrechtsverletzungen, vor allem gegen Minderheiten wie den muslimischen Uiguren in der Provinz Xinjiang, vorgeworfen.