Olympische Winterspiele ohne die Stars aus der National Hockey League? Das gab es seit 1998 lediglich einmal. Vor vier Jahren fehlten die besten Eishockey-Spieler der Welt in Pyeongchang. Sonst waren die NHL-Cracks seit Nagano 1998 immer dabei. Nun steht fest: Die Olympischen Winterspiele in Peking werden auch diesmal ohne die Stars aus der National Hockey League über die Bühne gehen. 2018 konnte sich die NHL mit dem Internationalen Olympischen Comité und dem Internationalen Eishockeyverband (IIHF) nicht über die Freistellung der Spieler einigen. Diesmal macht das Coronavirus und die neuartige Omikron-Variante einen Strich durch die Rechnung.

Fest steht: Die schwedische Eishockey-Liga wird keine Pause während der Winterspiele in Peking einlegen. Frölunda-Trainer Roger Rönnberg (50) gilt als ein anerkannter Eishockey-Fachmann und ein respektierter Trainer. Zu den Winterspielen will er seine Spieler jedenfalls nicht schicken: “Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um Spieler nicht zu den Olympischen Spielen gehen zu lassen, wenn die NHL ihre Spieler nicht gehen lässt,” betonte Rönnberg.

Kein europäischer Club kann Olympia-Teilnahme verhindern

Die Aussagen von Rönnberg sind einerseits verständlich, da gerade im Februar die Meisterschaft mit den Play-Offs in die heiße Phase geht und man dort auf keinen Spieler verzichten möchte. Allerdings gibt es einen Haken bei der Sache. Die National Hockey League kann auf die Olympischen Winterspiele verzichten. Die Liga begründete dies mit wirtschaftlichen Interessen, da während der Olympischen Winterspiele keine Partien stattfinden und demnach auch keine Einnahmen generiert werden können. In Europa stellt sich die Sache anders dar: Da kann kein Verein oder Liga die Olympia-Teilnahme verhindern. Das können einzig die Spieler tun. Ein Profi kann grundsätzlich von den Spielen fernbleiben, darf aber nicht von seinem Club dazu gezwungen werden.

Fakt ist: Die Vereine fürchten sich vor dem Szenario, dass ein Spieler nach einem positiven Test länger in Quarantäne bleiben muss. Diese müsste er dann wohl in China absitzen. In der Zwischenzeit wurde jedoch die mehrwöchige Quarantäne relativiert. Nach zehn Tagen könnte ein Spieler, der immer noch infiziert ist, von einem Experten-Team getestet werden. Sofern die Virenlast gering ist, könnte er reisen.