Polen sagt nein zur Rückkehr von russischen und weißrussischen Athleten bei internationalen Wettkämpfen. Das teilte das polnische Außenministerium in Warschau am Montag mit. Man sei besorgt darüber, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) seinen gut begründeten Standpunkt revidieren wolle, Sportler aus diesen Ländern nicht zu internationalen Wettkämpfen einzuladen oder zuzulassen. Das Exekutivkomitee das Internationalen Olympischen Komitees wird dazu am Dienstag tagen.

Russland und Weißrussland hätten einen Weg, ihre Sportler zu internationalen Wettkämpfen zurückkehren zu lassen, hieß es weiter: “Nämlich die Beendigung des von Russland unter Mitwirkung von Belarus begonnenen Angriffskrieges und die Wiederherstellung der Achtung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine.”

Im Rahmen einer Sitzung am Dienstag in Lausanne (Schweiz) wird das IOC-Exekutivkomitee über Eckpunkte entscheiden. Mit denen soll sichergestellt werden, dass die Bedingungen für Starts von russischen und weißrussischen Sportlerinnen und Sportlern eingehalten werden.

IOC will Möglichkeiten für Comeback prüfen

In den letzten Monaten tauchten vermehrt Spekulationen um eine mögliche Rückkehr von russischen und weißrussischen Sportlern bei den Olympischen Spielen in Paris auf. Im Jänner öffnete IOC-Präsident Thomas Bach den Athleten dieser Länder die Tür. Russische und weißrussische Athleten wurden unmittelbar nach dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen. Nun könnte es zu einem Comeback kommen.

Das IOC will einen Weg prüfen, um Sportler beider Länder wieder starten zu lassen – allerdings unter strengen Bedingungen. So dürften die Sportler, wenn überhaupt, nur unter neutraler Flagge antreten. Zudem müssen sich die Athleten klar zur olympischen Charta bekennen und den Krieg in der Ukraine nicht aktiv unterstützen.

Dürfen russische und weißrussische Sportler bei den Olympischen Spielen in Paris antreten?

Das IOC stellte indes fest, dass noch keine Entscheidung getroffen sei und verwies auf die Bedenken von zwei Sonderberichterstattern der Vereinten Nationen. Diese hatten vom IOC gefordert, die Nichtdiskriminierung von Athleten aufgrund deren Nationalität sicherzustellen.

Daraufhin drohten einige Länder mit einem Boykott. Auch die Ukraine kritisierte das IOC scharf. Erst im Februar  erhöhten die Sportpolitiker aus 35 Nationen auf Einladung von Frazer mit der Forderung nach dem Ausschluss von russischen und weißrussischen Sportlern den Druck auf das IOC. Dennoch beharrt das Internationale Olympische Komitee weiterhin auf seiner Position.