Bei einigen Usern auf Twitter herrscht Ratlosigkeit. „Hat jemand den Account gehackt?“, fragt einer ehrlich irritiert. Andere sind einfach nur empört: „Steuergeld von den Roten in den Sand gesetzt, geht niemanden etwas an?“ Der Tweet der „Omas gegen Rechts“ löste einen regelrechten Shitstorm auf Twitter aus.

Energieversorgung Wiens plus 9 Milliarden Euro Steuergeld – kein Thema?

Von dem roten Finanzskandal in Wien ist die Rede, und dabei geht es wohlgemerkt um nichts weniger als die Energieversorgung von zwei Millionen Wienern, um voraussichtlich 9 Milliarden Euro an Steuergeldern zur Rettung des stadteigenen Unternehmens, sowie um fehlende Transparenz von Seiten des Energieversorgers und von Seiten der Stadt Wien. Dass Wien Energie nämlich erst am Freitag erkannt haben will, dass der Hut brennt, halten sämtliche Energieexperten für höchst zweifelhaft.

Omas fordern Vertrauen gegenüber Wien Energie statt Kontrolle

Einen ganz anderen Ton schlägt die Bürgerinitiative „Omas gegen Rechts“ ein. Sie fordert weder von den Verantwortlichen Transparenz, noch Kontrolle von der Öffentlichkeit, sondern schlicht „Vertrauen in Wien Energie“ von den Bürgern.

Wörtlich heißt es in dem Tweet: „Vertrauen in Wien Energie ist jetzt wichtig. Das braucht es jetzt. Die Nachricht in die Zib zu spülen ist blanker Wahlkampf. Das geht doch niemand was an, weil die Öffentlichkeit absolut mit den Details überfordert ist.“

„Omas gegen Rechts“ wurden 2017 wegen Türkis-Blau gegründet

Die „Omas gegen Rechts“ wurden 2017 gegründet, nach Angaben der pensionierten Wiener Pfarrerin Monika Salzer als Reaktion auf die damalige türkis-blaue Koalition. Seit 2018 ist die Initiative auch in Deutschland aktiv, angeblich in mehr als 70 Städten.

Die Initiative bezeichnet sich selbst als parteiunabhängig, in der Wahrnehmung der Bürger hat sie eher ein Naheverhältnis zur SPÖ. Der jüngste Tweet dürfte diesen Eindruck eher verstärkt haben.

2020 auf der Straße gegen den Akademikerball.APA/HERBERT P. OCZERET