Ein Grund der zur raschen Verbreitung von Omikron beiträgt ist laut GECKO der deutlich höhere Anteil an asymptomatischen Infizierten im Vergleich Omikron (15 Prozent) zu Beta/Delta (2.6 Prozent). Für ältere Personengruppen (65+) gibt es nun auch Evidenz, die impliziert, dass die Auffrischungsimpfung ähnlich effektiv in dieser Altersgruppe ist, wie in der allgemeinen Bevölkerung (Risikoreduktion für schwere Verläufe um 94 Prozent). Zwischen ungeimpften und geimpften Personen gibt es erhebliche Unterschiede bei den Krankenhauseinweisungsraten, wobei das Risiko einer Krankenhauseinweisung für Omikron bei Personen mit Auffrischungsimpfungen um 81 Prozent reduziert ist, verglichen mit Ungeimpften/<28 Tage seit der ersten Impfung. Eine Risikoreduzierung wurde auch nach zwei Impfungen beobachtet, schreibt die Kommission in ihrem aktuellen Reporting.

“Impfungen schützen nur bedingt vor einer Infektion mit Omikron, schützen aber sehr gut vor einer schweren Erkrankung”, betonen die Experten. Der Fokus wird beim Impfen künftig auf eine Reduktion der Krankheitslast zu legen sein. Damit kommt der möglichst raschen Verabreichung der dritten Impfung zentrale Bedeutung zu.

Medikamente werden jetzt an die Länder verteilt

Von den in Österreich zur Verfügung stehenden Arzneimitteln kommen aufgrund der aktuellen Omikron-Welle laut Gecko derzeit de facto nur “Sotrovimab” und “Molnupiravir” in Frage. “Beide Produkte stellen keine Alternativen zu Impfungen dar”, betonen die Experten. Der Einsatz beschränkt sich vor allem auf den “präklinischen” Bereich (außerhalb des Krankenhauses) für eine definierte Gruppe von Patienten mit Risikofaktoren. “Alle Medikamente sollen definierten Risikogruppen so rasch wie möglich nach erkannter Infektion verabreicht werden können”, schreibt die Gecko. An dem dafür notwendigen Prozessen wird aktuell in allen Bundesländern gearbeitet. Die Steuerung auf Bundesebene mit der konkreten Zuteilung der Medikamente nach Menge und Zeitpunkt wird laut den Experten ebenfalls eingerichtet. Vorbild dazu ist die Steuerung der Impfstoffe.