Für Donnerstag ist eine weitere Sitzung von Mitgliedern der Bundesregierung, Landeshauptleuten und den Expertinnen und Experten der gesamtstaatlichen Covid-Krisenkoordination “Gecko” angesetzt. Bei dieser soll die aktuelle Lage besprochen und die Wirksamkeit der bisherigen Maßnahmen evaluiert werden, wie das Expertengremium am Sonntag per Aussendung angekündigt hat. Über die Ergebnisse der Beratungen soll danach in einer Pressekonferenz informiert werden.

Omikron stellt Regierung vor neue Herausforderungen

Über die Feiertage hat die Bundesregierung der “Gecko” mehrere Fragenkomplexe zum weiteren Management der Pandemie übermittelt. Derzeit werde – auch in mehreren Untergruppen – laufend an deren Beantwortung gearbeitet. Im Fokus stehen dabei die Omikron-Variante und ihre Auswirkungen. Die nächste (nicht medienöffentliche) Sitzung der Expertengruppe in Vollbesetzung wird am Dienstag stattfinden. Thema wird unter anderem eine Verkürzung der Quarantäne-Dauer für geimpfte Omikron-Infizierte sein. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker hatte das bereits im Vorfeld angeregt aus Sorge für Versorgungsengpässen.

Lage "nach wie vor ernst"

Die Corona-Lage in Österreich ist nach Einschätzung des Gremiums jedenfalls “nach wie vor ernst”. Alle Anstrengungen müssten darauf abzielen, die Fallzahlen so niedrig wie möglich zu halten. Beim derzeit gültigen strengen Maßnahmenpaket – u.a. FFP2-Maskenpflicht, Lockdown für Ungeimpfte – würden die Inzidenzen im Land vorerst nur “mäßig” steigen. Das ist aus Expertensicht allerdings auch notwendig um Zeit zu gewinnen, “da wegen der Virusvariante Omikron sehr rasche Veränderungen zu erwarten sind”.

Die SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner hat bereits zuvor sofortige Beratungen der Regierung mit der “Gecko“-Kommission eingefordert, um über Maßnahmen zur Verhinderung eines weiteren Lockdowns zu entscheiden. “Eine neue Welle kommt auf uns zu. Nach den Weihnachtsferien, wenn die Schulen wieder öffnen, müssen wir mit fünfstelligen Infektionszahlen rechnen. Dennoch scheint die Bundesregierung diese Welle über die Feiertage zu verschlafen”, forderte sie in einer Stellungnahme gegenüber der APA rasch österreichweit einheitliche Maßnahmen.

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner fordert die Einführung einer ImpfprämieAPA/HERBERT NEUBAUER

Konkret plädiert die SPÖ-Chefin für eine sofortige Umstellung auf Homeoffice, wo immer das möglich sei. Außerdem ist für Rendi-Wagner eine starke Offensive beim Boosterimpfen notwendig: Die dritte Impfung sollte nach drei Monaten verfügbar sein und als Anreiz noch im Jänner eine 500-Euro-Impfprämie eingeführt und mobile Impfteams des Bundesheeres eingesetzt werden. “Wir müssen Zeit gewinnen, bis die Welle kommt.” Gleichzeitig fordert die SPÖ-Vorsitzende – wie zuletzt Molekularbiologe Ulrich Elling – mehr Transparenz bei den “Gecko“-Beratungen. “Sitzungen und Entscheidungen von ‘Gecko‘ müssen nachvollziehbar und transparent sein.” (APA/red)