Hierzulande sind bereits rund 60 Prozent der Händler auf Online-Marktplätzen aktiv. Laut einer aktuellen Studie des Handelsverbands, der Universität Wien und der TU-Wien erfreuen sich solche E-Commerce Plattformen immer größerer Beliebtheit. Der Einstieg in einen virtuellen Marktplatz ist dabei allerdings nicht frei von Hürden.

Online-Händler machen 56 Prozent ihrer Umsätze auf Online-Marktpätzen

Reine Online-Händler erzielen laut der Erhebung bis zu 56 Prozent ihrer Umsätze auf Online-Marktplätzen. Sogenannte Omnichannel-Retailer, also Händler, die ihre Produkte über das Internet und in Ladengeschäften vertreiben, machen rund 18 Prozent ihrer Einnahmen auf diesem Weg. Dementsprechend sei die erwartete Umsatzsteigerung auch der wichtigste Grund für den Einstieg in Online-Plattformen, schrieb der Handelsverband am Dienstag in einer Aussendung. Drei Viertel der befragten Händler gaben an, aus diesem Grund auf virtuellen Marktplätzen aktiv sein zu wollen. Weitere Gründe sind Kundengewinnung (70 Prozent) und die Möglichkeit, die eigenen Produkte international verkaufen zu können (40 Prozent).

Die bekanntesten Online-Marktplätze sind laut der Befragung Amazon, Willhaben, eBbay, Geizhals und Shöpping. Die besten Erfahrungen hätten heimische Händler mit Google Shopping, Willhaben, eBay, Shöpping und Amazon gemacht. “Durchwegs positiv” seien auch die Erfahrungen mit regionalen österreichischen Marktplätzen wie kauftregional.at, regionalis.shop und snooop.net, wenn diese auch kleiner in der Fallzahl seien.

70 Prozent der Händler wollen Online-Marktplätze künftig als Vertriebskanal bespielen

Laut der Erhebung planen 70 Prozent der heimischen Händler, die noch nie auf Marktplätzen aktiv waren, diesen Vertriebskanal künftig bespielen zu wollen. Dabei ist der Einstieg in eine solche Plattform nicht ohne Probleme. So gaben rund 40 Prozent an, Online-Marktplätze aufgrund zu hoher organisatorischer und personeller Aufwendungen derzeit nicht zu nutzen. Fehlendes Know-How war für rund ein Drittel der Hauptgrund für die Nicht-Nutzung virtueller Marktplätze.

Der Handelsverband fordert daher staatliche Förderungen für das heimische Marktplatz-System. “Unsere Marktplatz-Studie zeigt ganz klar, dass umfassende Aufklärung und zusätzliche Anreize notwendig sind, um die Listung von Produkten für Händler noch attraktiver zu machen. Wir fordern daher eine gezielte staatliche Förderung für das österreichische Marktplatz-Ökosystem. Es braucht einerseits Unterstützung für Plattformen, die konstant in den Ausbau ihrer Marktplätze investieren müssen, um für den Konsumenten attraktiv zu sein, andererseits eine finanzielle Starthilfe für Händler, um sie bei der Listung ihrer Produkte zu unterstützen”, so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands. (APA/Red)