Ungarn hat seine Hauptstadt Budapest als Schauplatz der Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ins Spiel gebracht. Budapest könnte als sicherer Schauplatz für die Verhandlungsdelegationen aus Russland und der Ukraine dienen, erklärte der ungarische Außenminister Péter Szijjártó am Freitagabend auf Facebook. Er habe diesen Vorschlag auch telefonisch seinen Amtskollegen in Moskau und Kiew unterbreitet, berichtete das Onlineportal “index.hu”.

Russland will in Minsk verhandeln, Ukraine schlug Warschau vor

Sergej Lawrow und Dmitro Kuleba hätten sich diesem Vorschlag nicht verschlossen, betonte der Minister. Nach Kreml-Angaben sollen die Friedensverhandlungen in der belarussischen Hauptstadt Minsk stattfinden, was aber für die Ukraine nicht akzeptabel ist. Da der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko als Marionette des Kreml-Chefs Wladimir Putin gilt, müssten die Mitglieder der ukrainischen Verhandlungsdelegation in Minsk um ihre Sicherheit fürchten. Kiew hat im Gegenzug die polnische Hauptstadt Warschau ins Spiel gebracht.

"Freundschaftliche Beziehung" zwischen Putin und Orban

Die Beziehungen zwischen Ungarn und Russland galten stets als freundschaftlich und Premier Viktor Orbán als guter Freund von Putin. Noch am 1. Februar reiste Orban mit einer “Friedensmission” nach Moskau, wie Orban die Reise selbst bezeichnete. Das NATO-Mitglied Ungarn hat den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine verurteilt, zugleich aber betont, sich nicht in den Konflikt hineinziehen lassen zu wollen. Entsprechend lehnt es Orbán ab, dem bedrängten östlichen Nachbarland Waffen zur Verteidigung gegen die russischen Invasoren zu liefern.