Der jüngste Facebook-Eintrag des ungarischen Premiers Viktor Orbán sorgte wieder für Aufsehen. Während andere Politiker in Europa händeringend auf zusätzliche Energiequellen hoffen, hat Orbán für den Gas- und Strombedarf seines Landes offenbar schon eine Lösung gefunden: „Bei uns wird es keine Energieknappheit geben. Das ist keine Prognose, sondern Tatsache. In Ungarn wird es genügend Gas und Strom geben“, schrieb er auf Facebook. Seine Regierung werde alles unternehmen, um den „Energiebedarf der Heimat“ zu befriedigen. Wie er das konkret machen will, das verriet er aber noch nicht.

Fundamentalistische Grüne und Bürokraten sind an Energiekrise schuld

Orbán stellt in seinem Facebook-Eintrag fest, dass Europa in akuten Energienöten sei. Er fordert: Ungarn müsse die Energie aus anderen Quellen beschaffen, sei doch die Energie, die nach Europa fließt, nicht nur knapp, sondern auch teuer. Die Urheber für die europaweite Energieknappheit sieht er einerseits in den „fundamentalistischen Grünen“, andererseits in den „Bürokraten, die sich in geopolitische Spielchen verzetteln“. Laut Orbán führt kein Weg an alternativen und verhältnismäßig billigen Energiequellen wie „Kohle und Atom“ vorbei.

Auch Ungarn leidet unter den astronomischen Energiepreisen

Derweil klagen viele ungarische Städte und Gemeinden darüber, dass sie schon jetzt ihre horrenden Strom- und Gasrechnungen nicht bezahlen können. Energieexperten rechneten vor, dass den ungarischen Selbstverwaltungen nicht weniger als drei Billionen Forint (1 Euro sind 400 Forint) fehlen. Wegen der astronomischen Strompreise stehen auch viele ungarische Unternehmen vor der Pleite. Und auch das Millionenheer der Armen in Ungarn, darunter viele Pensionisten, weiß nicht, wie es den Winter überstehen soll.