Er verbreitet Videos von der gewaltbereiten Hausbesetzer-Szene und stellt Propaganda-Videos ins Netz, wenn ultralinke Chaoten die Autobahn blockieren, lobt in seinen Postings Szenen, in denen linke Gegendemonstranten gewalttätig wurden: Der Wiener Michael Bonvalot ist bekannt dafür, dass er eines sicher nicht ist – neutral. Ganz im Gegenteil: Der Links-Aktivist ist stolz darauf, extrem kritische Postings gegen die Bundesregierung verfasst zu haben. Und als “Journalist” betreibt er lediglich einen Blog, der ebenfalls eine eindeutige Ausrichtung dokumentiert. Beispiele seiner Arbeiten: “Der neue ÖVP-Arbeitsminister Kocher ist ein neoliberaler Kürzungspolitiker” oder “Der Sturz des Kapitalismus ist eine absolute Notwendigkeit”, dazu viele Storys über Neonazis und Corona-Leugner.

Diesen “Journalisten” hat die “ZiB1”-redaktion jetzt als “Experten” eingeladen, ohne seinen Hintergrund, seine wahre Tätigkeit zu erklären – Bonvalot wurde als “Szenebeobachter” tituliert und durfte seine Thesen von einem Beinahe-Hochverrats-Komplott der Corona-Leugner erklären. Es gab vom ORF-Redakteur keine Nachfrage zu seiner sonstigen Tätigkeit, es gab keine Nachfrage zu den verbreiteten Aussagen.

Harte Kritik am ORF für diese Einladungsgpolitik

Und um das Gesamtbild der ORF-Nachrichtensendung zu vervollständigen, kamen vom “ZiB1”-Team auch nicht die Frage an Bonvalot, warum er von dieser “Untergrundarmee” wusste, aber nicht der Verfassungsschutz. Die Behauptung, dass es sich bei den Tatverdächtigen in den Chats um Bundesheer-Soldaten handeln sollte, wudre bereits vom Vereteidigungsministerium klar dementiert – lediglich einer der Chat-Teilnehmer sei “an einer zivilen Dienstststelle des Heeres tätig”.

Im Netz war die Aufregung über diese ORF-Aktion jedenfalls groß: Dass der Staatsrundfunk einem ultralinken Aktivisten die Sendezeit in den Hauptnachrichten schenkt, sei “ein Skandal”. Twitter-User schrieben dazu: “Der Antifa nahestehende Bonvalot ist neutraler Journalist? Ich lach mich scheckig!” Oder: “Dass der ORF linke Radikalisten wie Michael #Bonvalot und Natascha #Strobl als Experten lädt und unwidersprochen ihre Propaganda verbreiten lässt, sagt eigentlich alles über den Zustand des Österreichischen Rundfunks.” Und: “Bei mir ist dieser Herr unten durch seit er vor ein paar Jahren einbrechen und plündern eines Supermarktes als öffnen und Lebensmittel verteilen bezeichnet hat. Sowas geht für mich gar nicht.”

Auch positive Reaktionen auf Bonvalot

Allerdings gab es auch positive Postings zum Bonvalot-Auftritt: Es sei gut, dass er diese rechten Chats aufgedeckt habe, und dass nun die Justiz ermitteln würde. Mit der korrekten Bezeichnung seiner Haupttätigkeit und mit einem tatsächlichen Politikwissenschafter oder mit einem Verfassungsschütze des Innenministeriums wäre dieser Beitrag der “ZiB1” sicher besser angekommen.

Filmt sonst gerne die Hausbesetzer-Szene: Michael Bonvalot vor den "ZiB1"-Kameras.