
ORF-Star Rafreider: Sein "Geständnis" zum Skandal-Auftritt
Nachdem der ORF-Moderator mit seinem offensichtlich beeinträchtigten Auftritt in einem “ZiB flash” im Dezember für heftige Spekulationen sorgte und in der Folge von seinem Arbeitgeber für sechs Monate suspendiert wurde, legt Rafreider nun via Mail ein “Geständnis” zum Skandal-Auftritt ab – und stellt klar, sich nicht dafür entschuldigen zu wollen.
“Ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich einmal nicht funktioniert habe” – das schreibt Roman Rafreider (52) in seiner “Skandalbeichte”, in der er sich am Sonntag an all seine ORF-Kollegen wandte, um Stellung zu den Hintergründen hinter seinem so bizarren wie folgenreichen Auftritt im “ZiB flash” im Dezember (der eXXpress berichtete) zu beziehen. Wir erinnern uns: Es war in einer Spätausgabe des “ZiB flash” vom 14. Dezember 2021, als Zusehern der ORF-Newssendung schnell auffiel, dass Rafreider während seiner Moderation nicht ganz bei Sinnen schien. Rafreider wirkte etwas beeinträchtigt, seine Aussprache wie auch seine Bewegungen wirkten nicht ganz so professionell, wie man es vom ORF-Star gewohnt ist. Clips und Mitschnitte der Sendung verbreiteten sich wie ein Lauffeuer, die Kommentare zum ORF-Chaos häuften sich ebenso wie die Spekulationen zu den Hintergründen.
War Rafreider etwa betrunken? Hat niemand am Küniglberg Rafreiders Zustand bemerkt? Wieso ließ man ihn so überhaupt vor die Kamera? Erst am Folgetag bezog der ORF Stellung zu diesen und mehr Fragen, als Grund wurde eine tragische Nachricht aus dem engsten familiären Umfeld Rafreiders genannt, der Moderator fürs Erste von seinen Pflichten entbunden – und schließlich für sechs Monate suspendiert. Viele – darunter auch prominente Kollegen – unterstützten Roman Rafreider mit Statements und setzten sich für den Fortbestand seines Dienstverhältnisses ein – mit Erfolg. In fünf Monaten wird Rafreider wieder für den ORF im Einsatz sein – in welcher Funktion ist indessen noch nicht bekannt. Jetzt meldete sich Rafreider allerdings mit einer E-Mail an seine Kollegen zu Wort – und bezog Stellung zu dem Vorfall.
"Ja, ich habe einen Fehler gemacht"
In der E-Mail, die er fast genau einen Monat nach dem Vorfall verfasst hat., bittet Rafreider seine TV-Kollegen vom ORF, ihm zu erlauben “ein paar Zeilen loszuwerden, weil wir doch alle lieben, was wir tun”, und lobt dabei seinen Arbeitgeber: “…und das in einem großartigen Unternehmen, dem zu schaden mit seinem Verhalten niemand das Recht hat.”
Rafreider geht zu einem “Geständnis” über: “Ja, ich hab einen Fehler gemacht”, gibt er zu. “Aber dieser Fehler besteht nicht darin, dass ich betrunken auf Sendung gegangen bin. Das war nicht der Fall!”, fügt er hinzu und erklärt: “Eigentlich ist es schlimmer. Mein Fehler besteht darin, dass ich nicht den Mumm hatte zuzugeben, dass ich zum erstenmal in 25 Jahren nicht funktionieren kann.”
Rafreider hatte "nicht den Mut, nach verzweifeltem Anruf um Hilfe zu bitten"
Er habe nicht den Mut gehabt, um Hilfe zu bitten, meint der Moderator, welcher an jenem Abend knapp vor der Sendung einen “verzweifelten Anruf” erhalten habe. Es habe sich – wie bereits kurz nach dem Vorfall bekannt wurde – ein Schicksalsschlag in der Familie ereignet. In seiner Nachricht geht Rafreider nun in kurzen Stichworten, aber doch genauer, darauf ein: “Herzinfarkt. Notarzt. Krankenhaus. OP. 3 Stents”, listet der ORF-Star die Infos auf, die ihn damals “in die Knie gezwungen” hätten.
Rafreider vertrug die Beruhigungstablette nicht
Entgegen der Erklärung mancher Kollegen beim ORF schreibt Rafreider, dass “einige” Kollegen sehr wohl bemerkt hätten, dass mit ihm “was nicht stimmt”. Daraufhin habe ihm jemand “eine Beruhigungstablette gegeben”. Er sei dankbar gewesen und habe sich “nix dabei gedacht”. “Ich wollte, dass es weg geht. Ich wollte den Abend schaffen”, erinnert sich Rafreider. Es wäre “gut gemeint, aber leider keine gute Idee” gewesen, schreibt er weiter – denn er habe einen in der Tablette enthaltenen Wirkstoff nicht vertragen: “Trittico mit einem Wirkstoff, den ich – wie ich heute weiß – nicht vertrage.” Das habe auch sein Internist mittlerweile bestätigt.
Rafreider entschuldigt sich - aber nicht für sein Verhalten
Zu Ende seines “Skandal-Geständnisses” räumt Rafreider schließlich ein, dass er sich bewusst sei, dass er aufgrund seiner “Vorgeschichte” mit “Skepsis beladen” sei und “gerade ihm” soetwas nicht passieren dürfe. “Aber ich hab es mir nicht ausgesucht”, gibt der Moderator zu bedenken – und will klargestellt wissen: “So, und nur so, ist dieser Abend abgelaufen.” Nachsatz: “Jeder und jede, der/die öffentlich was anderes behauptet – da gab’s ja anfangs auch entsprechende Medienberichte – werden geklagt.”
Zum Abschluss gibt Rafreider eine Entschuldigung ab – allerdings nicht für sein Verhalten: “Ich möchte mich bei allen entschuldigen, die sich wegen mir blöde Kommentare anhören mussten. Aber ich werde mich nicht dafür entschuldigen, dass ich mal nicht funktioniert habe. Möge das keinem von euch passieren”, schreibt der ORF-Star, der seinen Kollegen zum Schluss noch ein “gutes neues Jahr” wünscht.
Der eXXpress hat die komplette Beicht-Mail
Die komplette Geständnis-Mail zum Nachlesen finden Sie hier:
Kommentare
Wer’s glaubt.
Da müsste er nicht nur eine Tablette genommen haben sondern mehrere um in so einen Zustand zu kommen deshalb glaube ich das nicht.
Es war vermutlich was anderes Prost.
… ach so, die Beruhigungstablette war schuld…
Gratulation, endlich einer der sich vor den Mainstream Medien nicht in die Hose macht.
Ich stehe zu 200% hinter Herrn Rafreider!!
Alle die sich das Maul zerrissen, schaut in den Spiegel!
Jedem Dodl ist kalr, dass eine Beruhigungspille beruhigt und man daher seiner exakten Verhaltensmuster beraubt ist!
Sich zu entschuldigen, wenn man einen Fehler machte, ist absolut notwendig, sicher kein prsönliches Drama! Auch mit Unwissenheit oder Fehleinschätzung kann man sich entschuldigen!
Dass er glaubt, das nicht tun zu müssen, zeigt, was für ein Armutschgerl, was füe ein Armleuchter der Typ ist!
Der Typ passt recht gut in die Riege der abgehobenen, selbstgefälligen, egomamsichen Kurz-Partie!
Diese Tabletten wirken genau wie 5 Bier. Das kann dir jeder Arzt bestätigen. Denke mal darüber nach, bevor du einen Menschen verurteilst.
schaffen nicht einmal eine gute Ausrede.
Dass Rafreider sich nicht für den Auftritt entschuldigen muss, ist sogar verständlich. Er kann sich aber entschuldigen, wenn er etwas Anstand besitzt. Auch wenn es im Grunde nicht seine Schuld war, dass man ihn in seinem Zustand (was immer es auch wirklich war) vor die Kamera schob. Da gibt es Verantwortliche, die über Auftritte entscheiden und diese haben versagt. Rafreider ist kein Unschuldslamm und hat es vermutlich faustdick hinter den Ohren. So ein Theater zu machen wegen solch eines Auftrittes ist das Ganze aber auch nicht wert. Österreich hat derzeit wirklich andere Probleme. Rafreider sollte sich nun eher still verhalten…
Mein Gott, er war halt eing’spritzt, es ist passiert, kein Drama wenn man dazu steht und es einmalig ist.
Erbärmlich ist jetzt der Rechtfertigungsversuch mit Opferrolle.
Und bitte lieber ORF, Hand aufs Herz, was hättet ihr berichtet wenn das einem Moderator bei SERVUS TV oder gar dem Fellner passiert…?
Wie auch immer – Mitleid habe ich keines mit ihm.
Er ist einer jener Moderatoren, die ihre politische Gesinnung am wenigsten verbergen können/wollen. Jahrelang hat er jede nicht-linke Position/Person mit Spott und Häme überschüttet.
Die Opferrolle steht ihm nicht.
Auf jeden Fall hätte jemand den WRABETZ nach seiner ALKOHOL-FAHRT auf dem Gürtel FRISTLOS ENTLASSEN müssen!!
Dann müsste der Zwangs-Gebühren-Zahler nicht Wrabetz´ krankhaft überhöhte Abfindung bezahlen!
Ach was , in den 80ern hat man den damaligen Innenminister Karl B./SPÖ nach einem Puffbesuch halbnackt an den Laternenpfahl im Freien angebunden. Die Zeiten heute sind einfach viel ernster, die jungen Leute haben nix erlebt, hatten immer Frieden, und so sind sie hilflos geworden. Bis zum Exzess…. 🙁
Bitte, aus welcher Anekdotenkiste stammt denn dieses Kleinod?
Trittico ist ein Anti-Depressivum und kein Beruhigungsmittel. Was wird uns hier für ein Bär aufgebunden?
Ja, Trittico, ist ein Antidepressivom, dass die antidepressive Wirkung aber erst nach längerer Einnahme zeigt. Was das Trittico ist, es ist schlafanstoßend.
Zur schnellen Beruhigung ist es nicht das Mittel der Wahl.
Wer bitte trägt Trittico mit sich spazieren und gibt es einfach einem Kollegen? Wie auch immer, die Wirkung war interessant – unangemessene Überdrehtheit, Lallen und Gleichgewichtsstörungen – das passt gar nicht zu dieser Substanz.
Temporäres Ischias.
Puh, also verglichen damit was andere Staatsfunkbedienstete so von sich geben ist Rafreiders “eskapade” wenn man sie überhaupt so nennen kann unser geringstes Problem. “Gschissn gschmissn” könnte man sagen.
Das behauptet er. Und Papier ist bekanntlich geduldig. Ohnehin liegt aber der eigentliche Skandal bei jenen, die ihn im seinem Zustand auf Sendung haben gehen lassen. Egal auf was sein “Rausch” nun zurückzuführen war.
Der ist dann offenbar erst gekommen. Es sind weite Wege im ORF-Haus und er ist dort im Studio allein. Der hat also die Tablette geschluckt und halt erwartet, dass er dann etwas ruhiger wird und das anständig hinter sich bringen kann. Aber die Wirkung war eben so wie sie war. So stelle ich mir das vor. Es ist jedenfalls nicht so, dass während der Sendung ein Team um ihn gestanden wäre.
Irgendeine ORF-Moderatorin hatte das damals so erklärt, dass bei diesen Nachtsendungen der Sprecher ganz allein ist im Studio. Offenbar wird da die Kamera und alles andere ferngesteuert.
Herrn Rafreider eine Beruhigungstablette mit dem Wirkstoff TRITTICO zu geben, war das grosse Vethängnis. Mein Mann hat das im Krankenhaus nach einer HerzOP erhalten. Zu Hause hat er das dann am Abend genommen und war dann bis zum Mittag des nächsten Tages total benommen!! Daraufhin haben wir das Medikament verbannt.
So ein “Waserl” dürfe er nicht sein, es gab schon 2018 einmal eine Anzeige einer Freundin gegen ihn
Verstehen tu ich den Rafreider schon. Den 1. Stein soll der werfen, der frei von Fehlern ist. Was ist mit dem Alex, dem Van der Bellen. Welche Ausrutscher hat der schon im TV und live geliefert ! Und was ist passiert ? Nichts: zum Bedauern will er nochmals kandidieren. Für seine Daten, hätte ein Amtsenthebungsverfahren schon längst eingeleitet und abgeschlossen sein müssen.
Ich glaube, es ist nicht so leicht einen Bundespräsidenten seines Amtes zu entheben. Ich denke es reicht, wenn er nicht mehr gewählt wird, sofern er wieder antreten sollte.
Klagsdrohung verständlich, Danke für die Aufklärung Roman, und ein gutes neues Jahr!
Trittico a0lso ??? Echt jetzt ?
Valium wäre die bessere Ausrede .
Und im übrigen war es Alkohol den er gespürt hat.
Ich kenne alle 3 Substanzen.
Eins noch : ein Erwachsener Mann der einfach so ein verschreibungspflichtiges Medikament nimmt.Aus fremder Hand ? Ohne Recherche , ohne nachzudenken?
O.k. Vermutlich hätte solch ein Verhalten vor corona Impfung mehr Menschen verwundert …
Das ist ja keine Beichte. Er hat ja nichts getan, was zu beichten wäre. Er hat nur die Situation erklärt, wofür er damals wohl auch nicht die Ruhe hatte.
Das man das jetzt auch noch mit Aufregertonart “Beichte” bezeichnet, finde ich – bei aller sonstiger Wertschätzung dieser Redaktion – unpassend.
Ich finde es geradezu beschämend, dass man einen langjährigen Mitarbeiter sofort suspendiert, ohne zu hinterfragen was und warum dies passiert ist. Nochdazu bei einem großen Unternehmen wie dem ORF. Erhält man eine derart schlechte Nachricht könnte so ein “Fehler” jedem von uns passieren.