Falls die schwarz-grüne Bundesregierung bei diesen medienpolitisch extrem brisanten Plänen nicht noch die Notbremse zieht, werden vermutlich zusätzlich 700.000 Pflichtkunden zum Bezahlen des ORF-Angebots gezwungen werden: Alle 400.000 Privathaushalte, die bislang den GIS-Kommissaren entkommen sind, sowie auch noch dazu alle Unternehmen, die bisher nicht für das ORF-Angebot bezahlen mussten – zumindest jene 300.000 Firmen, die keine Ein-Personen-Unternehmen sind. Das macht ein Plus von 700.000 neuen Zwangszahlern.

Somit steigen die ORF-Einnahmen zwangsläufig (trotz des mit viel Tamtam von der Politik gelobten Preisnachlasses auf 180 Euro pro Jahr) von 645 Millionen Euro aus den Programmentgelten auf künftig 738 Millionen Euro – jährlich!

Barbara Karlich: Allein für ihre ORF-Nachmittagsshow werden 22 redaktionelle Mitarbeiter bezahlt.

Binnen zehn Jahren fast eine Milliarde Euro Steuergeld mehr für den ORF

Grotesk: Der angeblich “von der Politik künftig zum Sparen gezwungene ORF” hätte durch diese Reform noch viel, viel mehr Geld zum Ausgeben zu Verfügung, nämlich plus 93 Millionen Euro pro Jahr. Oder in zehn Jahren knapp eine Milliarde Euro!

Der ORF könnte somit alle Zwangs-TV-Steuerzahler künftig 738 Millionen Euro im Jahr kosten. Das sind zwei Millionen Euro täglich – oder pro TV-Minute mit Homer Simpson, Armin Wolf, Barbara Karlich oder Andy Borg mehr als 1400 Euro.

Außerdem warnen private TV-Betreiber, denen die ORF-Sternchen sogar die geringsten staatlichen Projektförderungen vorwerfen, eindringlich davor, mit dieser ORF-Steuer eine dramatische Wettbewerbsverzerrung zuzulassen: Ein staatlicher TV-Pflichtsender, der mit einer staatlich per Gesetz beschlossenen Steuer jährlich 738 Millionen Euro abkassiert, kann sich dann noch mehr Spartensender, Web-Aktivitäten und Social-media-Bewerbung leisten als bisher.

ORF-Mitarbeiter Armin Wolf ließ sogar auf Kosten der Gebührenzahler den eXXpress klagen - und verlor den Prozess.

Angekündigte Sparmaßnahmen sofort wieder abgeblasen

Schon kurz nach dem ersten Grundsatzbeschluss der schwarz-grünen Bundesregierung zu dieser von den alten Mainstream-Medien als “Haushaltabgabe” verkauften ORF-Steuer stellte das TV-Management am Küniglberg sofort fest, dass sein Symphonieorchester und sein Sport-Plus-Kanal doch nicht weggespart werden. Klar: Wer schon demnächst 93 Millionen mehr im Jahr an Einnahmen erwartet, der muss sich auch nicht mehr mit Kürzungen herumschlagen …

Soll der ORF privatisiert oder weiterhin mit Geld der Allgemeinheit mitfinanziert werden?