Zu den vier Kandidaten, die sich am kommenden Dienstag der Wahl zum künftigen ORF-Chef stellen werden, hat sich noch ein fünfter hinzugesellt: der Medienmanager Harald Thoma. Er verfügt über reiche internationale Erfahrung in der Medienbranche. In den Konzepten der Mitbewerber vermisst er unternehmerischer Risiko und ein unternehmerisches Ziel, wie er bereits vor wenigen Tagen sagte.

Die vier anderen Kandidaten, die sich am 10. August der Wahl stellen werden, sind Thomas Prantner, Lisa Totzauer, Roland Weißmann und Alexander Wrabetz. Zum Hearing vor den Stiftungsrat wurden sie von Barbara Nepp (FPÖ), Lothar Lockl (Grüne), Heinz Lederer (SPÖ), Anita Zielina (Neos) und Thomas Zach (ÖVP) nominiert. Wie die Tageszeitung “Standard” berichtet, liegt nun auch eine Nominierung für Thoma vor.

Erfahrung in drei Mediengattungen

Thoma ist Sohn der österreichischen Privat-TV-Legende Helmut Thoma. Er war Programm Direktor bei den Pay-TV Channels 13thstreet und Studio Universal, hat die Breitband Video Plattform Absolutfilm gegründet, geleitet und zu einem erfolgreichen Exit geführt. Darüber hinaus war er bei prominenten internationalen Medienhäusern tätig, nämlich Disney/ABC, Bertelsmann und dem Vermarkter Goldbach Media. Derzeit vermarktet er DAB Radiosender in Deutschland.

Gegenüber dem “Kurier” unterstrich der Medienmanager: “Dadurch, dass ich in drei Mediengattungen gearbeitet, sehe ich mich fachlich weiter vorn. Die Frage ist allerdings, ob fachliches Wissen hier überhaupt im Mittelpunkt steht. Eine Nichtberücksichtigung von Bewerbern, die nicht aus dem ORF kommen, würde den ganzen Findungsprozess für sich stark in Frage stellen. Der ORF gehört der Allgemeinheit, Kompetenz sollte da wohl eine Rolle spielen.”