Papst Franziskus ist angesichts des Ukrainekrieges, der seit Ende Februar tobt, zutiefst erschüttert. In seinem neuesten Buch, das in der Zeitung La Stampa am Sonntag in ersten Auszügen zu lesen war, bittet der Papst „im Namen Gottes um ein Ende des grausamen Wahnsinns des Krieges“. Für das Kirchenoberhaupt sei der Krieg „das eigentliche Versagen der Politik“. Und weiter heißt es in dem Buch: „Es gibt keinen Anlass, bei dem ein Krieg als gerecht angesehen werden kann. Es gibt keinen Platz für die Barbarei des Krieges.“

Der Heilige Vater appelliert vor allem an die „lokalen, nationalen und weltweiten Behörden“: Von ihnen hingen die geeigneten Initiativen zur Eindämmung des Krieges ab. „Und an sie richte ich meine Bitte im Namen Gottes, dass sie der Herstellung und dem internationalen Handel mit Waffen Einhalt verbieten.“ Er fordert die Atommächte der Welt auch dazu auf, „jegliche Atomwaffen“ zu verschrotten. Denn: „Die Existenz von Atom- und Kernwaffen gefährdet das Überleben des menschlichen Lebens auf der Erde.“

Papst Franziskus: „Ist die Situation nach Kriegen besser als zuvor?“

Der Papst gibt zu bedenken: Der Krieg sei stets eine unwirksame Antwort. „Er löst nie die Probleme, die er überwinden will.“ Und er spinnt den Gedanken weiter: „Geht es vielleicht dem Jemen, Libyen oder Syrien, um einige aktuelle Beispiele zu nennen, besser als vor den Konflikten?“ Der Heilige Vater hat für die Vermeidung von Kriegen auch eine Lösung parat: „Es bedarf des Dialogs, der Verhandlungen, des Zuhörens, des diplomatischen Geschicks und der Kreativität sowie einer weitsichtigen Politik, die in der Lage ist, ein System der Koexistenz aufzubauen, das nicht auf der Macht der Waffen oder der Abschreckung beruht.“

Das Buch von Papst Franziskus erscheint im italienischen Verlag Piemme unter dem Titel „Ich bitte dich im Namen Gottes – Zehn Gebete für eine Zukunft der Hoffnung“.

"Der Krieg löst nie die Probleme, die er überwinden will"