Das Urteil eines Gerichts in Pakistan lässt erschaudern: Weil der christliche Automechaniker Ashfaq Masih von seinem muslimischen Nachbarn das vereinbarte Geld für das Umwuchten seiner Reifen verlangte, bezichtigte dieser ihn der Blasphemie. Einzig aufgrund dieser Aussagen wurde der damals 29-jährige Christ inhaftiert. Fünf Jahre später, Anfang Juni, verurteilte ihn das Schariagericht wegen “Blasphemie” zum Tod durch den Strang.

Nachbar trommelte muslimischen Mob zusammen

Wie die “Gatestone-Stiftung” in ihrem Bericht schildert, soll Masihs Nachbar ebenfalls eine Werkstatt besessen haben. Da diese aber nicht gut lief, sei er eifersüchtig geworden und habe dem Christen eine Falle gestellt. Er beauftragte ihn, die Reifen seines Motorrads umzuwuchten. Nach erledigter Arbeit wollte er ihm den vereinbarten Preis jedoch nicht bezahlen. “Ich bin ein Anhänger von Peer Fakhir [einem muslimischen Asketen] und verlange kein Geld von mir”, soll der Mann gesagt haben.

Als der christliche Mechaniker entgegnete : “Ich glaube an Jesus Christus und nicht an Peer Fakhir”, und dass er ihm bitte seine Arbeit vergüten möge, rief der muslimische Mechaniker eine Meute von Männern aus der Umgebung zusammen. Dem Verurteilten zufolge habe der eifersüchtige Nachbar der herbeigerufenen Polizei mehrere muslimische Männer präsentiert, die blasphemische Aussagen des Christen gegen den Propheten Mohammed gehört haben wollen.

Fünf Jahre im pakistanischen Gefängnis

Nach fünf Jahren ohne Anhörung im pakistanischen Gefängnis wurde Masih aufgrund eines Absatzes des pakistanischen Strafgesetzbuches verurteilt. Dort steht: “Wer den heiligen Namen des heiligen Propheten Muhammad (Friede sei mit ihm) durch Worte, in gesprochener oder geschriebener Form, oder durch sichtbare Darstellung oder durch irgendeine Unterstellung, Anspielung oder Andeutung direkt oder indirekt beschmutzt, wird mit dem Tode oder mit lebenslanger Haft bestraft und muss außerdem mit einer Geldstrafe rechnen.”

"Unvorstellbar, dass Muslime lügen"

Der dem Fall vorsitzende muslimische Richter Khalid Wazir ging sogar so weit, dass er behauptete, dass “es unvorstellbar ist, dass ein Muslim eine derartige Geschichte frei erfinden würde”, während er gleichzeitig die von Masihs Verteidigungsteam vorgelegten Beweise als “unglaubwürdig” bezeichnete. Am 4. Juli 2022 verkündete das Gericht, dass der 34-jährige Christ, der eine Frau und eine kleine Tochter hat, “am Hals aufgehängt werden soll, bis der Tod eintritt, vorbehältlich der Bestätigung durch das ehrenwerte Hohe Gericht”.

Amnesty International warnt seit Jahren vor der Willkür solcher Schuldsprüche in der islamischen Republik Pakistan. 213 Millionen Muslime stehen dort 2,5 Millionen Christen entgegen. Diese laufen Gefahr, aus Hass auf “Ungläubige” oder Eifersucht der Blasphemie beschuldigt und zu Tode verurteilt zu werden. Alleine 2022 wurden drei Personen wegen angeblicher Blasphemie gehängt, immer wieder Steinigen muslimische Mobs Unschuldige wegen Gerüchten.