Lediglich eine einzige Panzerkompanie will nun die deutsche Bundesregierung in die Ukraine schicken – die nur 14 Kampfpanzer vom Typ “Leopard 2A4” seien laut Zeugenaussagen zwar bereits am Weg Richtung Osten, mit einer tatsächlichen Einsatzfähigkeit dieser Kompanie rechnen Militärexperten aufgrund der Ausbildungsdauer von mindestens drei Monaten erst Ende April.

Im Freudentaumel auf den Social-media-Foren, der in seinem Ausmaß an den von den Ur-Großeltern geschilderten Jubel über Kriegseintritte der Vergangenheit erinnert, wird ein Faktum vergessen: Die Zahl der modernen Kampfpanzer, die jetzt manche EU-Staaten und vielleicht auch die USA an die ukrainischen Streitkräfte verleihen/verschenken wollen ist äußerst gering. So forderte die Armeeführung in Kiew erst kürzlich “mehr als 300 zusätzliche Kampfpanzer” um wieder eine Offensive starten zu können – geliefert werden aber deutlich weniger.

Der aktuelle Verlauf der 1200 Kilometer langen Front in der Ukraine.

68 Panzer schickt Westeuropa, Russland sammelt hinter der Front 4000

Und das ist der aktuelle Stand der Panzer-Lieferungen nach Zusagen von bisher fünf europäischen Regierungen:

Deutschland: 14 “Leopard 2A4”

Niederlande: 18 “Leopard 2 A4”

Polen: 14 “Leopard 2 A4”

Norwegen: 8 “Leopard 2 A4”

Großbritannien: 14 “Challenger 2S”

Das sind gesamt 68 moderne Kampfpanzer zusätzlich für die Ukraine, die noch etwa 1000 Kampfpanzer russischer Bauart (hauptsächlich T-72) in Betrieb haben dürfte.

Zum Vergleich: Die russische Armee verfüge laut einer aktuellen Analyse des Bundesheer-Experten Oberst Markus Reisner noch über etwa 4000 einsatzbereite Kampfpanzer, die auch aus der Tiefe des Landes in Güterzügen an die Front gebracht werden.

14 Stück sollen bereits am Weg Richtung Osten sein: Kampfpanzer "Leopard 2 A4"

Panzerlieferungen der USA an Kiew eher fraglich

Noch immer nicht geklärt ist, ob auch Washington Kampfpanzer an die Ukraine liefern wird. Zwar wollen US-Abgeordnete, dass die US-Streitkräfte 30 Kampfpanzer vom Typ “Abrams M1” an Kiew übergeben soll, doch Militärexperten sind skeptisch: Der 61,3 Tonnen schwere “Abrams” benötigt für seine Gasturbine AGT-1500 zusätzliche Wartungsmannschaften – und ein Verlust des Technik-Knowhows an die russische Seite wäre schmerzhaft.

Ebenso warnen gut informierte Militärs wie auch der Experte des Bundesheeres Oberst Bernhard Sandtner im aktuellen exxpressTV-Interview vor einem Verlust von bisher vertraulicher westlicher Innovation mit dem Einsatz von “Leopard 2 A4”-Kampfpanzern im Osten der Ukraine.