Die Modernisierung der Panzertruppe des Bundesheeres ist besiegelt und spendiert den Systemen Leopard und Ulan ein Update. Investiert werden für 170 Fahrzeuge in Summe 560 Millionen Euro, teilte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) am Donnerstag bei einem Medientermin in der Jansa-Kaserne im niederösterreichischen Großmittel mit.

“Der Krieg in und um Europa” habe “alles verändert” und deutlich gemacht, dass eine “gut aufgestellte Landesverteidigung für einen neutralen Staat von existenzieller Bedeutung ist”, sagte die Ministerin. “Nach intensiver und gründlicher Beurteilung durch meinen Generalstab habe ich mich als ersten Schritt für den weiteren Betrieb der beiden Flotten, einerseits der Leopard II A4 und andererseits der Schützenpanzer Ulan, bis weit ins nächste Jahrzehnt entschieden”, betonte Tanner. Ein Grund sei, dass “große Beschaffungsvorhaben” Jahre dauern würden.

Leopard-2-Kampfpanzer sind seit Ende der 1990er Jahre im Einsatz

Die Kampfpanzer Leopard 2 sind hierzulande seit Ende der 1990er-Jahre im Einsatz. Nun sollen an 58 Exemplaren obsolet gewordene Bauteile gewechselt werden. Außerdem wird die Nachtkampffähigkeit durch Tausch der Optiken für Kommandanten, Richtschützen und Fahrer wiederhergestellt, weiters wird die Turmhydraulik durch einen elektrischen Antrieb ersetzt. Noch heuer werden Panzer an das in München ansässige Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann übergeben. Der Aufwand beträgt 191 Millionen Euro.

Beim ab 2002 im Bundesheer eingeführten System Schützenpanzer Ulan werden u.a. ebenfalls Optiken und Komponenten für den Turmantrieb getauscht. In die Hand genommen werden dafür 370 Millionen Euro. Die ersten von 112 Exemplaren gehen in diesem Jahr an die Wiener General Dynamics European Land Systems Steyr GmbH. Tanner skizzierte das System als “ein österreichisches Produkt, das gemeinsam mit dem Kampfpanzer Leopard Träger des Gefechts der mechanisierten Brigade ist”.

Verträge seien "unter Dach und Fach"

Die Verträge für die Nutzungsdauerverlängerungen seien bereits im vergangenen Dezember “unter Dach und Fach” gebracht worden, sagte Tanner. Generell seien die Investitionen “eine dringend notwendige Verstärkung der mechanisierten Truppe, um die Verteidigungsbereitschaft Österreichs zu erhalten”. Darüber hinaus werde “auch ein starkes Signal an Europa im Rahmen der gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik” gesendet.