Aus dem vertrauten Kreis eines Treffens mit slowakischen Geistlichen in Pressburg ging nun das Protokoll des Gesprächs an die “La Civilta Cattolica”, an das Journal der Jesuiten, und von dort nur Minuten später an die internationale Nachrichtenagentur AP.

Die Worte des Papstes bei diesem Treffen könnten die Gläubigen in aller Welt nun doch etwas irritieren – so sprach das Kirchenoberhaupt ganz offen über seine Kritiker: “Ja, da gibt es Priester, die mich abschätzig kommentieren. da verliere ich meine Geduld, vor allem, wenn sie sich Urteile bilden ohne zuvor einen Dialog über dieses Thema geführt zu haben.”

Und der Argentinier meinte scherzhaft, aber nicht ohne einem gewissen ernsten Hintergrund: “Ich lebe noch. Auch wenn mich manche bereits gerne tot sehen würden.” Und der Papst berichtete den Jesuiten: “Ich weiß, dass es Treffen unter Priestern gibt, die meinen, ich bin in schlechter Verfassung. Die bereiten schon das Konklave vor.”

Worte der Kritiker seien "Werk des Teufels"

Die Vorbereitung auf das Konklave – also die nächste Papst-Wahl durch die Kardinäle – sei verfrüht, betonte der Papst. Und: Er werde auch sicher nicht zurücktreten. Der Pontifex dazu wörtlich: “Dieser Schritt kam mir noch nie in den Sinn.”

Bei einem – von Franziskus nun ausgeschlossenem – Rücktritt hätte die Welt dann zwei “pensionierte” Päpste: Auch Kardinal Joseph Ratzinger, Benedikt XVI., lebt seit seiner Amts-Übergabe im Jahr 2013 als Pensionär in der weißen Stola.

Gegen wen sich die Attacke des jetzigen Papstes richtet, käme aus dem Protokoll aus Pressburg ebenfalls gut hervor: Es seien die erzkonservativen Kleriker, für die der Papst mit seinen Ansichten “zu links” sei. Franziskus wörtlich: “Diese Kommentare sind ein Werk des Teufels.”

Von vielen Geistlichen geschätzt, vom konservativen Kirchen-Kreisen kritisiert: Papst Franziskus

Der Papst ist bereits 85 Jahre alt - sollte auch er an einen Rücktritt denken?