Offenbar gibt es bei den NEOS keine einheitliche Linie beim Thema Abschiebungen nach Afghanistan. Zuletzt hatte Parteichefin Beate Meinl-Reisinger in einem Interview betont, dass Abschiebungen dorthin grundsätzlich möglich seien, weil nicht das ganz Land ein Kriegsgebiet sei. Andere Töne schlägt jetzt die stellvertretende Wiener Landesvorsitzende der JUNOS, die Parteijugend der NEOS, an. Evelyn Shi setzt sich gerade für einen gut integrierten Afghanen ein, der vor der Abschiebung steht. In einem emotionalen Instagram-Posting schreibt sie: “Abschiebungen nach Afghanistan sollten generell mit der derzeitigen Situation nicht möglich sein. Die Taliban werden immer stärker, man würde die Menschen in einen Krieg schicken.”

Taliban wieder auf dem Vormarsch

Laut eigenen Angaben kontrollieren die Taliban mittlerweile 85 Prozent des Landes. Die deutsche Bundeswehr, die in Kundus im Norden stationiert war, hatte am 30. Juni ihren Einsatz beendet und die letzten Soldaten abgezogen.