Die Skandal-Nachrichten um die Impfpflicht und den damit verbundenen “Grünen Pass” reißen nicht ab – und die kriminelle Energie rund um Impfnachweise war nie höher. Mit einem Schlag verloren am Dienstag tausende Impfpässe ihre Gültigkeit, für eine Teilnahme am öffentlichen Leben in Österreich ist “2G” nach wie vor ein Muss, . Die Konsequenz: Eine erhöhte Nachfrage an Impfpässen – auch und für manche am liebsten ohne “Jaukerl”. Dass manch einer auf der Suche nach einem solchen auch in der größten Impfstraße des Landes im Austria Center Vienna (ACV)  fündig wurde, sorgte Ende des vergangenen Jahres bereits für einen Skandal.

Doch trotz verschärfter Sicherheitsvorkehrungen schlüpften manche Fälscher offenbar dennoch durch das Netz der wachsamen Jaukerl-Wächter im ACV.  Zu verlockend und zu florierend war das Geschäft mit Fake-Impfpässen, und nachdem einige Änderungen in der App am Dienstag bereits für Verzweiflung gesorgt haben (eXXpress berichtete), wurde nun der erste “Impfpass-Dealer” verhaftet.

Impfpass-Dealer hätte hunderte Impfzertifikate fälschen können

Der Kriminalpolizei ist es nach dem Abhören eines Gesprächs gelungen, einen mutmaßlicher Impfbetrüger festzunehmen. Laut einem “Heute”-Bericht fanden Ermittler bei der Hausdurchsuchung der Wohnung des Wieners mit serbischen Wurzeln (30) 230 Stück Covid-Vakzin-Aufkleber, zwei “ACV”-Stempel (“Gesundheitsdienst der Stadt Wien”), Blanko-Pässe und notierte Chargen-Nummern. Zudem belasten Zeugenaussagen und Handy-Protokolle den bereits vorbestraften Täter – ihm drohen bist zu fünf Jahre Haft.

Die Polizei vermutet weitere Fälle in Verbindung mit dem ACV.

Preise verdoppelt

Im Dezember wurde der große Skandal des Wiener Austrian Centers publik (eXXpress berichtete). Mitarbeiter hatten damals gefälschte Impfpässe für bis zu 300 Euro verkauft, seitdem Beschluss der Impfpflicht sollen diese in die Höhe geschossen sein – bis zu 650 Euro werden verlangt. Die Polizei ermittelt auf Hochtouren – “Impfpass-Dealern” droht dabei hohe Geld- und Haftstrafen.