Tradition hat in Wien allerseits einen hohen Stellenwert. Bereits 1536, gründete Bäcker Arthur Grimm sein Stammhaus in der Kurrentgasse in der Wiener Innenstadt. 1962 wurde die Bäckerei von der Familie Maderna übernommen und im Laufe der Jahre ständig ausgebaut und vergrößert. 2003 übernahm Sohn Andreas das florierende Geschäft, und erweiterte den Betrieb um drei Filialen.

Lieferanten erhöhen ständig die Preise

Nun bringt der Anstieg der Inflation alle Kalkulationen durcheinander. Andreas Maderna nennt im Gespräch mit “Euronews” Beispiele: “Im Moment sind wir in einer Situation, wenn ich heute einen Preis kalkuliere, ist der nächste Woche nicht mehr aktuell. Weil, ich bekomm in der Woche sicher zehn E-Mails von Lieferanten, die eine Preissteigerung in Aussicht stellen“. Bereits zweimal, musste Maderna dieses Jahr seine Preise erhöhen. Damit teilt er das Schicksal vieler kleiner und mittelständischer Betriebe.

Kleine Unternehmen besonders hart getroffen

Franz Sinabell, Ökonom am österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung in Wien: “Getreide ist teurer geworden, somit ist Mehl teurer geworden und vor allem die Energie ist sehr sehr teuer geworden. Und kleine Unternehmen haben nicht die Möglichkeit, das abzupuffern.”

Dipl.-Ing. Dr. Franz Sinabell ist Agrarexperte am Wirtschaftsforschungsinstitut

Teuerung nur eine "Modeerscheinung"?

Existenzbedrohend sei aber ein ganz anderer Faktor, so Maderna, der hofft, dass die Teuerung nur eine “Modeerscheinung” sein könnte. Es ist der Mitarbeitermangel, der große Sorgen macht.

Pensionisten werden nicht mehr ersetzt

Sinabell spricht von einem klar erkennbaren Trend, dessen Höhepunkt noch nicht erreicht worden sei: “Die Verknappung der Arbeitskräfte sehen wir bereits jetzt. Vor allem in Bereichen, wo die Löhne nicht sehr hoch sind gelingt es den Unternehmen sehr schwer, gut qualifizierte Arbeitskräfte zu finden.” Ein Problem in ganz Österreich ist, dass Arbeiter die bald in Pension gehen schwer bis gar nicht ersetzt werden können. Vorausschauend wird sich laut Sinabell dieser Personalmangel in drei bis vier Jahren weiter zuspitzen.