Nach einigen Tagen des Schweigens meldete sich jetzt jener Top-Experte zur Causa Zadic, der für die Universität Wien gemeldete mögliche Plagiats-Fälle in Dissertationen überprüft: Studienpräses Peter Lieberzeit berichtet nun in einem Mail, das dem eXXpress vorliegt, wie er nun weiter mit dem bei ihm eingelangten Plagiatsgutachten zur Doktorarbeit der aktuellen österreichischen Justizministerin Alma Zadic (Grüne) vorgehen werde.

So schreibt Peter Lieberzeit: “Generell nehmen wir alle substanziierbaren Hinweise auf Plagiat sehr ernst und setzen die Schritte gemäß der rechtlichen Vorgaben. Diese umfassen zwingend Parteiengehör, Einholung von Gutachten etc.”

Der eXXpress berichtete exklusiv über das politisch brisante Plagiats-Gutachten

Ministerin Zadic wird in umfassendem Gutachten schwer belastet

Bis Mitte März, also in wenigen Tagen, muss der Studienpräses mitteilen, ob er ein offzielles Prüfverfahren in der Causa Zadic einleiten wird – diese Entscheidung ist vermutlich bereits gefallen, das der eXXpress der Universität Wien ein ausführlich und hochprofessionell erarbeitetes Plagiatsgutachten übermittelt hat.

“Eine Entscheidung, hier in diesem Fall kein Prüfverfahren einzuleiten, wäre eigentlicht nicht begründbar und würde mit Sicherheit eine Amtshaftungsklage nach sich ziehen”, meint ein bekannter österreichischer Plagiats-Prüfer im eXXpress-Gespräch.

Eine Plagiats-Gutachterin belastete Zadic offen im Interview mit dem eXXpress - die Ministerin ignorierte das.

Trotz Verdachtslage Rücktritt abgelehnt

In diesem der Universität Wien übermittelten Analyse dokumentierten Top-Experten aus Österreich und Deutschland nicht weniger als 73 mutmaßliche Plagiate in der nur 220 Seiten dicken Doktorarbeit der jetzigen Justizministerin.

Kommt es nun zu einem offiziellen Prüfungsverfahren der Uni, wird jene Frau, deren Staatsanwälte seit Monaten Dutzende Manager und Politiker verhören, selbst zur Einvernahme gebeten werden: Uni-Experte Peter Lieberzeit kündigte bereits an, “generell” auch das “zwingende Parteiengehör” durchzuführen und auch weitere Gutachten einzuholen.

Alma Zadic lehnte bisher trotz der nicht bestreitbaren Verdachtslage, sich möglicherweise mit ihrer 2017 eingereichten Dissertation einen Doktortitel erschummelt zu haben, einen Rücktritt als Justizministerin ab.

Links das Original, rechts die Arbeit von Zadic - gelb markiert sind die Auffälligkeiten im Inhaltsverzeichnis der Doktorarbeit
Sieht in der Doktorarbeit von Zadic ebenfalls Dutzende Plagats-Teile: der bekannte Plagiats-Gutachter Stefan Weber

Wie soll sich Ministerin Alma Zadic verhalten?