Einen harten Schlagabtausch zwischen der deutschen Feministin Alice Schwarzer und der ehemaligen Außenministerin Ursula Plassnik bekamen Zuseher der ORF-“ZIB 2” am Mittwochabend zu sehen. Bei der Frage, ob Waffenlieferungen eine wichtige und richtige Hilfeleistung für die Ukraine oder ein gefährliches Zünglein an der Waagschale in Richtung weiterer Eskalationen bis hin zu einem Atomkrieg sein könnten, schieden sich die Geister der beiden ORF-Gäste merklich.

Schwarzer: "Jetzt ist nicht die Stunde der Helden"

Schwarzer machte in den vergangenen Tagen vor allem als eine der Unterzeichnerinnen jenes Briefes deutscher Prominenter Schlagzeilen, die sich in einem offenen Brief an den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz offen gegen eine Entscheidung, der Ukraine Waffen zu liefern, wandten – mit der Begründung, dass sich Deutschland dadurch sonst in einen Dritten Weltkrieg hineinziehen lassen könnte.

In der ORF “ZIB 2” erklärte sie, dass jetzt “nicht die Stunde der Helden, sondern die Stunde der Nachdenklichen“ sei. “Der Krieg kann icht ewig dauern“, so Schwarzer, die für einen baldigen Waffenstillstand plädierte und einmal mehr die Waffenlieferungen Deutschlands an die Ukraine hart verurteilte.

Plassnik sieht "Hilfe zur Selbsthilfe" für die Ukraine wichtig

Eindeutig eine andere Haltung als Schwarzer vertritt Ursula Plassnik. Die ehemalige österreichische Außenministerin (ÖVP) Ex-ÖVP ging in der “ZIB 2” in die Gegenoffensive und meinte zu Schwarzer, dass ihr Brief bei einem anderen Adressaten besser aufgehoben gewesen sei: Nicht an Scholz, sondern an Putin hätte sie sich mit ihrer Argumentation wenden sollen, so Plassnik – sie betonte, dass jedem Land im Falle eines Angriffskriegs “Hilfe zur Selbsthilfe” geleistet werden sollte.