Polen drängt weiterhin auf die rasche Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine. Wie der polnische Premier Mateusz Morawiecki (54) am Montag bei einem Besuch in Berlin sagte, handle sich der Westen einen Dritten Weltkrieg ein, sollte die Ukraine den Krieg gegen Russland verlieren. Deutschland und andere Nato-Länder seien aufgerufen, sich zu engagieren und Kiew mehr Waffen zu schicken, forderte Morawiecki.

Außerdem müsse Deutschland die Lieferung von deutschen Leopard-2-Panzern an die Ukraine endlich genehmigen. Polen und Finnland haben Kiew die Panzer versprochen, brauchen aber die formelle deutsche Genehmigung, um sie tatsächlich liefern zu können.

Polens Premier Mateusz Morawiecki warnt vor einem Dritten WeltkriegQuelle: Heikki Saukkomaa/ap

Die Ukrainer kämpfen auch für die Verteidigung Europas

“Heute kämpfen die Ukrainer nicht nur für ihre Freiheit, sondern auch für die Verteidigung Europas”, erklärte Morawiecki. Auf Twitter warnte die Kanzlei des polnischen Premierministers: “Die Niederlage der Ukraine könnte ein Auftakt zum dritten Weltkrieg werden.” In einer später von Warschau erlassenen Erklärung heißt es: “Europa muss die Ukraine unterstützen, um den dritten Weltkrieg zu verhindern.”

Derweil äußerte sich auch der tschetschenische Diktator Ramsan Kadyrow (45) zu einem Dritten Weltkrieg. Putins Mann fürs Grobe ist der Ansicht, dass der Konflikt in der Ukraine bereits als Dritter Weltkrieg betrachtet werden könne. Wenn man die am Konflikt teilnehmenden Staaten betrachte, also die Europäer, den Nato-Block und die USA, «wenn wir diese Staaten die Weltgemeinschaft nennen, dann können wir sagen, dass dies der Dritte Weltkrieg ist», sagte Kadyrow in einer Live-Übertragung auf seinem Instagram-Kanal.

Für Ramsan Kadyrow ist der "Konflikt in der Ukraine" bereits der Dritte WeltkriegQuelle: picture alliance/dpa

Für Moskau bleibe das Geschehen in der Ukraine eine "Spezialoperation"

Für Russland dagegen sei es weiterhin kein Krieg, wird Kadyrow von der russischen Zeitung “Komsomolskaja Prawda” zitiert. Für Moskau bleibe das Geschehen in der Ukraine eine “Spezialoperation”, trotz militärischer Beteiligung der USA und Nato-Staaten. “Wir haben ein ruhiges Arbeitsumfeld”, beteuert der Tschetschene. “Es gibt keine Probleme, der Präsident hält Meetings, Konferenzen und macht seine Arbeit.”

Später schreibt Kadyrow auf Telegram, dass nicht die ganze Welt geschlossen hinter der Nato und einer Handvoll Länder stehe. “Viele große Staaten, darunter China, Indien, Pakistan und Dutzende anderer Länder mit Milliarden von Menschen bleiben neutral.”