13 Top-Jobs neu besetzt - wie die Grünen Spitzenposten umfärben
Sie waren in 15 Monaten fast schneller als ihre schwarzen, roten und blauen Vorgänger in früheren Koalitionsregierungen: Binnen kürzester Zeit haben die Grünen 13 Top-Jobs in staatsnahen Betrieben und Gesellschaften mit Parteifreunden besetzt – so bekam auch eine grüne Kochbuchautorin einen Aufsichtsrat-Job bei der Brenner-Basistunnel-Baugesellschaft. Der eXXpress hat die Liste der Umfärbungen.
Wird auch der für die Postenvergabe vorbereitende SMS-Verkehr zwischen Verkehrsministerin Leonore Gewessler und ihren Parteifreunden je geleakt werden? Natürlich nicht, es kann ja gar keinen dazu geben: Die Grünen haben doch sicherlich immer nur die bestgeeigneten Bewerber für die Aufsichtsrat- und Geschäftsführer-Jobs in den staatsnahen Betrieben ausgewählt. Jeder, der diese Liste ansieht, kann das für sich beurteilen.
Gleich drei Grüne plötzlich im ORF
Der frühere Finanzreferent und Ex-Büroleiter des Grünen Parlamentsklubs, Marc Schimpel, wurde im Vorjahr Geschäftsführer der COVID-Finanzierungsagentur (COFAG).
Die Ex-Büroleiterin der Tiroler Grünen, die Kochbuchautorin Alexandra Medwedeff, sitzt seit 11. Juni 2020 als Aufsichtsrätin in der Brenner-Basistunnel-Baugesellschaft, an der die ÖBB 50 % hält.
Im Asfinag-Aufsichtsrat arbeitet nun Christa Geyer, die Ehefrau von Walter Geyer, dem ehemaligen Grün-Politiker und früheren Leiter der Korruptionsstaatsanwaltschaft.
Ein Kollege von ihr im Asfinag-Aufsichtsrat ist Harald Frey, Mitglied im Beirat der Grünen Bildungswerkstatt.
In den ORF, bei dem sich die Redakteurin Ulla Kramar-Schmid in der Sonntags-ZiB1 besonders über Postenschacher-SMS zwischen dem ÖBAG-Chef und dem Kanzler amüsiert hat, schafften es nach dem Regierungsstart von Türkis-Grün gleich drei Grüne: Lothar Lockl, Ex-Geschäftsführer der Grünen, Andrea Danmayr, die Ex-Pressesprecherin im Grünen Klub, und auch Sigrid Pilz, die grüne Ex-Gemeinderätin treffen jetzt im ORF-Stiftungsrat Entscheidungen über den Rundfunk.
VdB-Gattin im Burgtheater-Aufsichtsrat
Auch im Aufsichtsrat der SCHIG, der Schieneninfrastruktur-Dienstleistungsgesellschaft, stimmt jetzt eine Grüne mit: Martina Gura, die Innsbrucker Radlobbyistin und Baustellen-Koordinatorin, bringt hier ihr Fachwissen ein.
Großes Talent im Management zeigt jetzt auch eine Grün-Aktivistin aus dem Bezirk Wien-Wieden: Karin Tausz entscheidet jetzt auch im Aufsichtsrat der Austro-Control über die Sicherheit im österreichischen Luftraum.
Auch im Kulturbereich schafften die grünen Koalitionspartner erste Umfärbungen: Katrin Vohland, die Ex-Vorsitzenden der Grünen in Brandenburg (D), durfte Direktorin des Naturhistorischen Museums werden.
Und Doris Schmidauer, die Gattin des grünen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen, ist jetzt Aufsichtsrätin im Burgtheater. Natürlich nur deshalb, weil bestens qualifiziert.
Ebenso konnte nur eine Ex-Grüne als “Expertin für Tierschutz” im Gesundheits- und Sozialministerium von Rudi Anschober engagiert werden: Madeleine Petrovic, sie war von 1994 bis 1996 Bundessprecherin der Grünen.
Die Begrünung der Republik geht sogar bis zum Verfassungsgerichtshof: Dort wurde Verena Mader Vizepräsidentin, sie war beirätin in der Grünen Bildungswerkstatt.
Ein SMS-Verkehr mit der Kommunikation über die grünen Postenbesetzungen ist bisher nicht geleakt worden – mehrere Redaktionen in diesem Land hätten auch gar kein Interesse daran.
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