630 Euro Monatsgehalt: Forst-Chef der Ukraine mit 4 Millionen Euro verhaftet
Entweder er hatte einen sehr guten Nebenjob – oder er ist korrupt: Der Vize-Direktor der ukrainischen Forstverwaltung kam mit einem Monatsgehalt von 630 Euro zu einem Barvermögen von 4 Millionen Euro – diese Summe und auch drei Luxusautos wurden jetzt bei einer Razzia sichergestellt.
Während die EU-Spitze ständig davon spricht, die Ukraine möglichst rasch als neues Mitglied der Europäischen Union aufzunehmen, dürfte es doch noch da und dort das eine oder andere Korruptions-Problem geben: Bei einer Razzia ukrainischer Sonderermittler in Riwne, im Nordwesten der Ukraine, wurden nun bei dem Regionalpolitiker Vitalii Sukhovych, dem Vize-Direktor der Forstverwaltung, vier Millionen Euro Bargeld in verschiedenen Währungen sowie drei hochpreisige Pkw vom Typ Audi Q8, Mercedes GLE 350E sowie BMW X5 sichergestellt. Außerdem entdeckten die Fahnder bei der Hausdurchsuchung auch noch Goldbarren, Juwelen und auch Luxus-Uhren. Das Bargeld war teilweise sogar in Plastiksäcken gelagert.
Was den Verdacht einer möglichen Korruptions-Situation nährt: Selenskyjs Vize-Forstverwalter verfügt nur über ein Monatseinkommen von 630 Euro netto – erspart kann er sich also die Bargeld-Mengen nicht haben – selbst wenn er 600 der 630 Euro weggespart hätte, hätte es 555 Jahre gedauert, diese Summe anzusparen.
Auch Kalaschnikow bei Forst-Beamten gefunden
Ebenfalls bei der Razzia bei Vitalii Sukhovych von der Exekutive gefunden: Zwei Pistolen sowie ein Kalaschnikow-Sturmgewehr mit 16 Magazinen.
Dass der Regionalrats-Politiker von Rivne jetzt aufgeflogen ist, kann als Zeichen gewertet werden, dass die Regierung in Kiew nun einige Erfolge im Kampf gegen die Korruption vorweisen möchte.
Dem Vize-Forstchef droht nun eine mehrjährige Haftstrafe.
Erst vor drei Tagen ist in der Ukraine der bisherige Chef der Behörde für Regierungskommunikation, Jurij Schtschyhol, wegen des Verdachts auf Korruption entlassen und in Untersuchungshaft genommen worden. Ein Gericht habe die U-Haft für zwei Monate angeordnet, teilte der Pressedienst der Sonderstaatsanwaltschaft zur Bekämpfung von Korruption mit.
Im Mai wurde der Gerichtspräsident des Obersten Gerichtshofs der Ukraine dabei verhaftet, als er sich 2,76 Millionen Euro Bestechungsgeld schenken ließ. Ermittler des Anti-Korruptions-Büros dürften Wsewolod Knjasjew (43) schon länger observiert haben.
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