Die Sensibilität mancher ORF-Manager dafür, was geht und was sicher nicht, liegt scheinbar auf dem Niveau der Waterboarding-Spezialisten von Ramsan Achmatowitsch Kadyrow, des tschetschenischen Freundes von Wladimir Putin: Nur 81 Tage bevor der ORF dank schwarz-grüner Bundesregierung ab 1. Jänner 2024 so richtig kräftig über eine Zwangssteuer bei mehr als vier Millionen österreichischen Haushalten und Unternehmen abkassieren darf, veranstaltet eine Abteilung des krisengeschüttelten Gebührensenders eine feine Party für sich – der Gebührenzahler darf das Klimaschutz-Festl der Inititiative “Mutter Erde” mitfinanzieren.

Es fließen also nochmals einige tausend Euro in ein Party-Event des ORF, obwohl schon seit Wochen die Finanzierung und Extrem-Überförderung des TV-Gebührensenders mit künftig 789 Millionen Euro jährlich von unabhängigen Medien wie dem eXXpress scharf kritisiert werden.

Party trotz Sparbefehl - wie passt das zusammen?

Und auch ORF-Insider schütteln aus einem anderen Grund den Kopf über diese “Mutter Erde”-Party der Klimaschutz-Abteilung, die am 12. Oktober in einem netten In-Restaurant am Wiener Donaukanal gefeiert werden soll: Als Gastgeberin tritt nämlich ausgerechnet jene Ex-Landesgeschäftsführerin der burgenländischen Grünen auf, die erst kürzlich als neue ORF-Klimaschutzbeauftragte massive Kritik wegen des Geruchs der Postenschacherei einstecken musste.

Was viele nämlich nicht wussten: Anita Malli ist nämlich in Doppelfunktion Geschäftsführerin des Vereins “Mutter Erde” sowie ORF-Klimaschutz-Beauftragte und arbeitet in beiden Bereichen mit einem sehr bekannten Ex-Grünen zusammen.

Und so nebenbei ist Mallis Lebenspartner ebenfalls ein prominenter Manager im ORF – was natürlich nichts Verwerfliches ist und auch in anderen Unternehmen zu finden ist.

Dass aber so kurz vor einer viel kritisierten Einführung einer ORF-Zwangssteuer von Anita Malli und ihrem Team noch eine teure Party geschmissen werden muss, nervt auch andere Kollegen im ORF: Partys und Spar-Befehle passen einfach nicht zusammen, die ORF-Kunden würden hier erneut provoziert werden. So wie bereits im Februar dieses Jahres, als eine ORF-Redakteurin meinte, vor laufender Kamera die Austern auf dem Opernball verkosten zu müssen.

Während also schon Kleinverdiener, Pensionisten und Alleinerzieherinnen den – im Jänner auf einmal zu zahlenden – ORF-Zwangsbeitrag zusammenkratzen, leistet sich der Gebührensender nochmals eine teure Party.

Die Einladung zum großen Fest der ORF-Umweltinitiative "Mutter Erde".
Bleibt in Erinnerung: Eine ORF-Redakteurin verkostet die Austern am Opernball.