AfD-Kandidat verliert überraschend Landratswahl in Thüringen
Allen Vorhersagen zum Trotz hat AfD-Politiker Uwe Thrum es nicht geschafft: Der Favorit scheiterte überraschend bei der Stichwahl zum Landrat des Saale-Orla-Kreises in Thüringen, wurde damit trotz Vorsprung nicht zum zweiten AfD-Landkreischef in Deutschland gewählt.
Die Stichwahl gewonnen hat CDU-Kandidat Christian Herrgott. Uwe Thrum war mit deutlichem Vorsprung in die Stichwahl gegangen und hatte auf das bundesweite zweite AfD-Landratsamt nach Robert Sesselmann in Sonneberg gehofft. CDU-Politiker Herrgott kam nach der Auszählung aller Stimmbezirke auf 52,4 Prozent der Stimmen, Thrum schaffte 47,6 Prozent.
AfD-Landeschef Björn Höckeführte die Wahlniederlage auf bundesweite Entwicklungen zurück. Der Erfolg von Kandidat Thrum in der ersten Wahlrunde habe die Aufmerksamkeit des ganzen Landes auf den Kreis gelegt, schrieb er auf X (Twitter): “Und die gegnerischen Kräfte des ganzen Landes brauchte es, um in der Stichwahl das Blatt nochmal zu wenden.”
Wahl als Stimmungstest für ganz Thüringen
Die Wahl galt als erster Stimmungstest für die anstehenden Wahlen in Thüringen. Im Mai werden im Freistaat etliche Landrats- und Oberbürgermeistersessel neu besetzt. Am 1. September steht die Landtagswahl an. Die AfD liegt in Umfragen weit vorn, zuletzt erreichte sie stets Werte über 30 Prozent. Ähnlich sieht es in Sachsen und Brandenburg aus, wo im Herbst ebenfalls Wahlen anstehen.
Ein Landrat muss als Chef der Kreisverwaltung vor allem Beschlüsse des Kreistages, aber auch von Landtag und Bundestag umsetzen. Außerdem kann er regionale Fragen klären wie die Kita-Betreuung oder die Sanierung von Gebäuden und Straßen. Auch bei der Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen im Kreis können Landräte Entscheidungen treffen.
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