
AfD triumphiert im Osten und lässt die CDU weit hinter sich
Ost und West driften auseinander: In allen ostdeutschen Bundesländern außer Berlin holt die AfD fast doppelt so viele Stimmen wie die CDU. Die Ampelparteien brechen im Osten ein und kommen zusammen kaum über 20 Prozent. Im Westen hingegen triumphiert die CDU und lässt die AfD deutlich hinter sich.

Die AfD erhält im Osten mehr Stimmen als alle Ampelparteien zusammen und liegt unangefochten auf Platz eins. Der Soziologe Matthias Quent sieht darin eine tiefe Spaltung zwischen Ost- und Westdeutschland. Über die AfD sagt der Professor an der Hochschule Magdeburg-Stendal: „Ihre Etablierung geht weit über ein rechtsextremes Milieu hinaus, also über diejenigen, die extrem ausländerfeindlich eingestellt sind.“ Allerdings lehne die Mehrheit – auch der ostdeutschen Bevölkerung – die AfD nach wie vor ab.
In den meisten ostdeutschen Bundesländern erhält die AfD fast doppelt so viele Stimmen wie die zweitplatzierte CDU. Einziger Ausreißer: Berlin. Dort gelingt der Linkspartei ein Überraschungserfolg – mit knapp 20 Prozent wird sie erstmals stärkste Kraft.
Die politische Landkarte ist gespalten: Westen CDU, Osten AfD
Schon am Wahlabend zeichnete sich ein klares Muster ab: Im Westen dominiert die CDU, im Osten die AfD. Die ersten Hochrechnungen des ZDF zeigten eine klare Trennung:
Westdeutschland: CDU 30,8 %, AfD 17,7 % (weit abgeschlagen auf Platz 2)
Ostdeutschland: AfD 34%, CDU 17,8% (nur halb so stark)
Besonders bitter für die Regierungsparteien: Nur jeder fünfte Wähler im Osten gab einer Ampelpartei seine Stimme. SPD (11,3%), Grüne (6,8%) und FDP (3,3%) kommen zusammen auf magere 21,4%. Deutlich zulegen konnte dagegen die Linke (13,2 %), das BSW schaffte auf Anhieb 10,2 %.
Ergebnisse in den ostdeutschen Bundesländern
Berlin: Die Linke wird mit 19,9 % erstmals stärkste Kraft – fast doppelt so stark wie 2021. Es folgen CDU (18,3 %), Grüne (16,8 %), AfD (15,2 %) und SPD (15,1 %). Die Sozialdemokraten verzeichnen ihr historisch schlechtestes Ergebnis.
Sachsen: AfD siegt mit 37,3 %, CDU abgeschlagen bei 19,7 %. Dahinter: Linke (11,3 %), BSW (9,0 %), SPD (8,5 %), Grüne (6,5 %).
Sachsen-Anhalt: Die AfD dominiert mit 37,1 %, gefolgt von der CDU mit 19,2 %. Dahinter BSW (11,2 %).
Thüringen: AfD 38,6 %, CDU nur 18,6 %, dahinter Linke (15,2 %), BSW (9,4 %), SPD (8,8 %). Grüne und FDP bleiben unter 5%.
Mecklenburg-Vorpommern: AfD 35,0 %, CDU 17,8 %, SPD fällt auf 12,4 % (2021: 29,1 %), BSW 10,6 %, Linke 12 %.
Brandenburg: AfD 32,5 %, CDU nur noch 18,1 %, SPD fällt auf 14,8 % – 2021 hatte sie noch gewonnen.
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