Air Defender startet: NATO lässt 250 Jets üben – und sperrt Europas Luftraum
“Glaubwürdige Abschreckung”, will man vermitteln. Freilich ist es vor allem ein Signal an Moskau: Der größte NATO-Aufmarsch am Himmel seit Gründung des Bündnisses steht unmittelbar bevor. Für den zivilen Luftverkehr wird es zu Einschränkungen kommen.
Die Übung trägt den Namen Air Defender. Unter deutscher Führung werden von 12. bis 23. Juni 250 NATO-Kampfjets über Europa donnern. 100 davon kommen aus den USA. “Sie werden innerhalb von Stunden über Europa einsatzfähig sein. Das stärkt unsere transatlantische Verbindung im Krisenfall”, wird Generalleutnant Ingo Gerhartz in deutschen Medien zitiert.
Provokation an russischer Grenze
Brisant: Die Jets werden auch nahe der Grenze zu Russland im Einsatz sein. Um “defensive Szenarien” zu üben, wie Gerhartz betont. “Es wäre sicherlich eine Provokation, wenn wir simulieren würden, wie wir Missionen etwa in Richtung Kaliningrad fliegen. Das tun wir aber nicht”, versicherte er. Die Übung beschränke sich stattdessen “auf den Schutz des NATO-Gebiets”. Ob der Kreml das nicht als Provokation versteht, bleibt abzuwarten.
Es geht um ihre Sicherheit: Urlauber sollen Auswirkungen in Kauf nehmen
Wer zu dieser Zeit etwa in den Urlaub fliegen will, muss mit Verzögerungen rechnen. Zwar versuche die deutsche Luftwaffe die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, diese müssten aber nach Ansicht des Luftwaffen-Inspekteurs im eigenen Sicherheitsinteresse in Kauf genommen werden. “Die Übung dient dem Ziel, dass die Menschen auch weiter in Frieden und Freiheit in Urlaub fliegen können”, heißt es.
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