Aiwanger im Flugblatt-Skandal: "Die wollen mich politisch fertig machen"
Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger (53, Freie Wähler) wird vom politischen Gegner und von manchen Medien immer weiter in die Enge getrieben. Kurz vor der Landtagswahl im Freistaat sagte er: “Ich soll persönlich und politisch fertig gemacht werden.”
Die Affäre um das Flugblatt, das vor 35 Jahren im Schulranzen des damals 17-jährigen Schülers an an einem bayerischen Gymnasium entdeckt worden war, schlägt immer höhere Wellen. Obwohl sich der bayerische Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister inzwischen für das Flugblatt, das nach dessen eigenen Angaben sein älterer Bruder Helmut verfasst haben soll, schriftlich entschuldigt hat, steht der Spitzenpolitiker inzwischen mit dem Rücken zur Wand. Aus dem Hinterhalt wird jetzt eine kritische Stimme nach der anderen gegen den konservativen Freie-Wähler-Chef laut. So soll er als Schüler auch mehrfach den Führergruß gezeigt und Hitlers “Mein Kampf” in der Schule mitgeführt haben.
“Ich bereue zutiefst, wenn ich durch mein Verhalten in Bezug auf das in Rede stehende Pamphlet oder weitere Vorwürfe gegen mich aus der Jugendzeit Gefühle verletzt habe”, sagte Aiwanger. “Meine aufrichtige Entschuldigung gilt zuvorderst allen Opfern des NS-Regimes, deren Hinterbliebenen und allen Beteiligten und der wertvollen Erinnerungsarbeit”, sagte Hubert Aiwanger.
Aiwangers früherer Lehrer legte nach
Einen Rücktritt lehnte Aiwanger ab. Gegenüber der “Welt” sagte: “In meinen Augen wird hier die Schoah zu parteipolitischen Zwecken missbraucht”. Der “Süddeutschen Zeitung” (SZ), die Aiwanger selbst und nicht dessen Bruder als Verfasser des Pamphlets geoutet hatte, warf der Wirtschaftsminister vor: “Die wollen mich politisch vernichten.”
Das Kesseltreiben ging Freitagvormittag weiter. Der ehemalige Lehrer Aiwangers, der die Affäre ins Rollen gebracht und seinen früheren Schüler bei der “SZ” angeschwärzt hatte, legte nach: “Das Lügengebäude der Aiwanger-Brüder wird bald in sich zusammen brechen.”
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