Am meisten Impfverweigerer bei der FPÖ, am wenigsten bei den Neos
Die Impfskepsis variiert je nach Parteipräferenz. Das ergeben jüngste Umfragen. Am höchsten ist der Anteil bei FPÖ-Wählern. Generell wollen sich heute aber deutlich mehr Menschen impfen lassen, als vor einem Jahr. Auch die Impfpflicht findet mehr Zustimmung.
Magere 1,2 Prozent aller ungeimpften Österreicher sind grundsätzlich impfbereit. Das ergab eine stichprobenartige Umfrage des Austrian Corona Panel Projects (ACPP) an der Uni Wien. 9 Prozent der Ungeimpften sind immerhin zögerlich – als nicht strikt gegen eine Impfung. 14,5 Prozent verweigern sich einer Impfung (“nicht impfbereit”). Doch es bestehen deutliche Unterschiede je nach politischer Präferenz. Bei manchen Wählergruppen ist der Anteil der Impfverweigerer bedeutend kleiner, bei anderen größer.
Nur jeder zweite FPÖ-Wähler laut Umfrage geimpft
Bei der FPÖ wollen sich gemäß der Umfrage 24 Prozent nicht impfen lassen. Jeder vierte freiheitliche Wähler gehört demnach zum Lager der Impfverweigerer. Einen annähernd so hohen Anteil an “nicht impfbereiten” Personen gibt es ansonsten nur bei den Nicht-Wählern: Dort sind es 23 Prozent. Nur halb so hoch ist der Anteil bei den SPÖ-Wählern (12 Prozent), und nochmals um die Hälfte geringer bei ÖVP, Grüne (beide 7 Prozent) und Neos (6 Prozent).
Wenig überraschend schlägt sich diese Haltung auch im bisherigen Impfverhalten nieder: 78 Prozent der Neos-Wähler sind bereits geimpft, gefolgt von ÖVP (77 Prozent), SPÖ (73 Prozent), Grünen (72 Prozent), FPÖ (52 Prozent), Nicht-Wählern (50 Prozent), wie die Untersuchung ergab.
Ende 2020 wollte sich weniger als ein Drittel impfen lassen
Grundsätzlich ist der Anteil der Impfskeptiker rückläufig, wie die Stichproben des ACPP ergeben. Während viele die niedrige Impfquote in Österreich Demnach beklagen, hat man schon fast vergessen, wie übermäßig hoch die Ablehnung gegenüber der Impfung noch im Vorjahr war. So gaben im Dezember 2020 noch 32,7 Prozent an, “nicht impfbereit” zu sein”, nicht einmal ganz ein Drittel (31,8 Prozent) wollte sich impfen lassen, und 35,4 Prozent waren zögerlich.
Ebenso hat die Zustimmung für Impfpflichten in den vergangenen Monaten zugenommen. Eine allgemeine Impfpflicht befürworteten (trifft eher/voll und ganz zu) im Oktober 2021 rund 40 Prozent der Befragten; 68 Prozent sind für eine berufsgruppenspezifische Impfpflicht in Bereichen, wo ein hohes Ansteckungsrisiko besteht. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Im Dezember 2020 wurde eine Impfpflicht noch von lediglich 21 Prozent der Befragten befürwortet.
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