
„America First“-Politik: Die USA steigt aus der WHO aus
Donald Trump unterzeichnete eine Verordnung zum Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der Präsident kritisiert vor allem ihren Umgang mit der Corona-Pandemie.

Nur wenige Stunden nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus unterzeichnete Donald Trump eine Durchführungsverordnung zum Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO).
Die Entscheidung kommt nicht überraschend, da Trump die WHO bereits während seiner ersten Amtszeit für ihre Rolle in der Covid-19-Pandemie kritisiert hatte, wie der britische öffentlich-rechtliche Rundfunk BBC berichtete. Trump leitete während der Pandemie den Prozess des Rückzugs aus der in Genf ansässigen Institution ein. Präsident Joe Biden machte diese Entscheidung später wieder rückgängig. Die Durchführung dieser Exekutivmaßnahme am ersten Tag macht es wahrscheinlicher, dass die USA die globale Organisation formell verlassen werden.
WHO habe zu „China-zentriert“ agiert
In dem Dokument heißt es, die WHO habe die Pandemie und „andere globale Gesundheitskrisen“ falsch gehandhabt, dringend notwendige Reformen verschleppt und sich zu sehr vom politischen Einfluss einzelner WHO-Mitgliedsstaaten leiten lassen zu haben.
Als Trump das erste Mal im Amt war, kritisierte er die Organisation, weil sie bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie zu sehr „China-zentriert“ agiert habe.
Zudem bezeichnete er die Beiträge der USA – zuletzt fast ein Fünftel des WHO-Budgets – als „ungerechtfertigt belastend“. Unter Joe Biden waren die USA der größte Geldgeber der WHO.
Rückkehr nicht ausgeschlossen
„Sie wollten uns unbedingt zurückhaben, also werden wir sehen, was passiert“, sagte Trump mit Blick auf die WHO und deutete damit an, dass ein Wiedereintritt unter bestimmten Bedingungen möglich sei.
Gesundheitsexperten warnen vor den Folgen dieses Schrittes. Ashish Jha, früherer Covid-Koordinator unter Joe Biden, betonte, dass ein Austritt nicht nur die weltweite Gesundheitsversorgung gefährde, sondern auch die Führungsrolle der USA in der internationalen Gesundheitspolitik schwäche.
Der Schritt sorgt international für Aufsehen und zeigt die konsequente Umsetzung von Trumps „America First“-Politik.
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