Angeblich kein Geld mehr für Anwälte: Strache bittet Justiz um Ende der Ermittlungen
Er sehe “keine Verdachtsmomente” und die Justiz solle doch auch “ökonomisch denken”: So argumentiert Ex-Vizekanzler HC Strache in einem persönlichen Brief an die Staatsanwaltschaft. Was die wenig beeindrucken wird: Bekanntlich leistet sich Strache weiterhin Prozesse gegen Medienhäuser.
“Wo hier Verdachtsmomente gegen mich sein sollen, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft”, meint der frühere FPÖ-Chef in seinem Brief an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Mit zwei Fällen – Spenden für einen FPÖ-nahen Verein und den angeblichen Postenschacher bei den Casinos Austria – hätte er nichts zu tun, schreibt Heinz-Christian Strache (54).
Der kürzlich rechtskräftig freigesprochene Ex-Politiker behauptet auch gegenüber der WKStA: Geld für einen Anwalt möchte er vorerst nicht ausgeben. Man müsse bei sowas ja “auch ökonomisch denken”. Und: “Ob ich irgendwann wegen irgendwas wieder angeklagt werden sollte, ist mir mittlerweile eigentlich schon egal.” Er sei ohnedies schon genug durch die laufenden Ermittlungen geschädigt worden, berichtet der Kurier aus dem Brief.
Strache meint, er hätte kein Geld mehr für Anwälte
Ob sich die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft durch diesen Brief beeindrucken lassen wird, dürfte eher fraglich sein – und zwar gleich aus zwei Gründen: Erstens werden Ermittlungen bei der Justiz der Republik Österreich generell nicht allein nach Bitten von Beschuldigten eingestellt. Und zweitens dürfte auch der WKStA bekannt sein, dass sich Strache sehr wohl für große und teure Medienverfahren gegen zwei Verlagshäuser weiterhin Anwälte leistet, obwohl Vergleichsangebote vorliegen.
Heinz-Christian Strache wird auch wieder im Oktober einen großen Auftritt vor Gericht haben: Er ist einer der 21 Zeugen, die im Gerichtsverfahren gegen Ex-Kanzler Sebastian Kurz einvernommen werden sollen.
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