Asyl-Paradies Österreich: Deshalb kommen so viele zu uns
Die Deutschen jammern: zu viele Migranten, die Aufnahmekapazitäten seien erschöpft. Da sollten die Nachbarn einmal nach Österreich schauen: 109.800 (!) Asylanträge im vergangenen Jahr sind Europa-Rekord gemessen an der Bevölkerung. Der Grund: die soziale Rundum-Versorgung. Und jetzt kommt die nächste Welle.
In den Ausländerbehörden des großen Nachbarn Deutschland landeten im vergangenen Jahr 221.775 Asylanträge. Viel, obwohl das Land zehn Mal mehr Einwohner hat und flächenmäßig ein Vielfaches von Österreich. Täglich sind die deutschen Medien inzwischen voll von Warnungen und Brandbriefen aus den Rathäusern: “Wir schaffen das nicht mehr, das Maß ist voll.”
Die Gründe für die hohe Anziehungskraft des Nachbarn auf Flüchtlinge – da sind sich zumindest die politische Opposition und viele Experten einig – liegen auf der Hand: Einmal angekommen, werden die Migranten versorgt, als hätten sie schon immer ins System gehört. Der Begriff von der “sozialen Hängematte” ist längst zum geflügelten Wort geworden.
Nicht-Abschiebung ist der eigentliche Lotto-Sechser
Doch wie sieht es bei uns aus? Da waren es im vergangenen Jahr laut offiziellen Zahlen von Eurostat 109.000 Asylanträge. Mit Verlaub: Das sind halb so viele wie in dem ungleich größeren Deutschland. Zum Vergleich: Auch das riesige Frankreich hatte “nur” 137.605 Anträge, Italien 77.200. Und jetzt kommt schon die nächste Welle aus Lampedusa – in wenigen Tagen werden die ersten Migranten von Süditalien in Österreich und Deutschland sein.
Der eigentliche Flüchtlingsmagnet innerhalb der EU heißt gemessen an der Bevölkerung also Österreich. Und auch das lässt sich mit dem Sozialsystem zwischen Bodensee und Neusiedler See erklären, auch wenn es regionale Unterschiede gibt. Jeder Asylwerbende in Österreich hat Anspruch auf die Grundversorgung, solange das Anerkennungsverfahren anhängig ist. Das kann dauern und auch danach wird der anerkannte Flüchtling nicht sofort auf eigene Füße gestellt. Vier Monate wird dem Asylberechtigten weiter die Grundversorgung garantiert.
Paradox: Noch besser können es Migranten erwischen, die nicht anerkannt wurden, aber aus rechtlichen Gründen nicht abgeschoben werden können. Wie Syrer und Afghanen in der augenblicklichen Situation. Die können ewig in der Grundversorgung bleiben. Sie erhalten Kost (3 Mahlzeiten pro Tag) und Logis gratis. Dazu gibt es noch ein kleines Taschengeld: 40 Euro.
So viel bekommt jeder Einzelne jeden Monat
Für Migranten in privaten Unterkünften zur Miete gilt: Jede erwachsene Einzelperson erhält 165 Euro, eine Familie bis zu 330. Das Verpflegungsgeld beträgt 260 Euro pro Erwachsenem im Monat, Minderjährige erhalten 145 Euro.
Die Krankenversicherung ist gratis, für Bekleidung kommt ein Zuschuss von bis zu 150 Euro pro Jahr hinzu. Der Schulbedarf der Kinder wird mit bis zu 200 Euro gedeckt, die Fahrkosten für den Schulbesuch werden komplett erstattet.
Das Land zahlt 60 Prozent der Kosten, den Rest übernimmt der Bund – also wir alle.
Und was sich natürlich auch herumspricht: Speziell in Wien bekommen auch Migranten mit abgelehnten (!) Asyl-Anträgen Mindestsicherung (1054 Euro monatlich) – über viele Jahre hindurch. Manche kassieren doppelt: So bestätigte der Rechnungshof 2017, dass Mindestsicherungsbezieher oft gar keinen Ausweis vorzeigen mussten, um die Geldbeträge abholen zu können.
Kommentare