Athen will russisches Luftabwehrsystem an Kiew liefern – Kreml: „feindseliger Akt“
Nun will Griechenland das russische Luftabwehrsystem S-300 an die Ukraine liefern. Russland bezeichnet das als „feindseligen Akt“. Athen verhalte sich „völlig gleichgültig gegenüber internationalen Beschränkungen des Waffenhandels“, sagt das russische Außenministerium.
Um die Ukraine gegen Russland zu bewaffnen hat Griechenland nun angeboten, sein Boden-Luft-Raketensystem (SAM) S-300 an Kiew zu übergeben. Russland sieht darin eine „feindliche“ Handlung gegenüber Moskau. „Wir betrachten die provokanten Pläne, das Kiewer Regime mit S-300 und anderen Luftabwehrsystemen des russischen bzw. sowjetischen Typs zu beliefern, als offen russlandfeindlich”, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Marija Sacharowa, in einer schriftlichen Erklärung.
„Griechenland ignoriert internationale Beschränkungen“
Athen hatte sich bereit erklärt, S-300 von Kreta aus in die Ukraine zu schicken. Griechenland müsse sich nun mit den Risiken auseinandersetzen, „ein direkter Komplize“ der Ukraine im Krieg mit Russland zu sein, sagt Sacharowa. „Die griechische Seite verhält sich völlig gleichgültig gegenüber internationalen Beschränkungen des Waffenhandels“, sagte sie und fügte hinzu, dass alle an die Ukraine gesandten militärischen Ausrüstungen vom russischen Militär verfolgt und zerstört würden.
Gleichzeitig warnte Marija Sacharowa vor der „gefährlichen und kurzsichtigen Politik“ der USA. Diese bringe Moskau und Washington an den Rand einer direkten Konfrontation. Die „arrogante Unwilligkeit, einen ernsthaften Dialog über Sicherheitsgarantien zu führen, führten zu einem natürlichen Ergebnis”, fügte sie hinzu. Moskau fordere die US-Regierung dringend auf, die Situation nicht weiter zu eskalieren, unterstrich Sacharowa.
Athen will S-300 gegen Patriot Raketen tauschen
Die von Athen ins Spiel gebrachte S-300PMU1 ist eine Exportvariante der in Russland hergestellten S-300P, die zwischen 1985 und 1989 entwickelt und erstmals 1992 auf der Moskauer Luftfahrtschau vorgestellt wurde. Ursprünglich wollte Griechenland die S-300 von 1997 bis 1998 auf Zypern stationieren, doch nach Einwänden der Türkei verlegte Athen sie auf die Inseln von Kreta. Nun will Griechenland die S-300 im Austausch gegen Patriot Advanced Capability-3 (PAC-3) als Ersatz hergeben.
Griechenland benötigt fortschrittliche SAM-Systeme in seinen lang anhaltenden Spannungen mit der Türkei im östlichen Mittelmeer wegen einer Reihe von territorialen und maritimen Streitigkeiten.
Kommentare