Attentat vor laufender Kamera: Südkoreas Oppositionschef Lee Jae-myung am Hals verletzt
Südkorea steht unter Schock: Lee Jae-Myung (59), der wichtigste Oppositionsführer des Landes, wurde bei einem Pressegespräch mit einem Messer attackiert und in den Hals gestochen. Er wird zurzeit im Spital behandelt. Mehrere Kameras filmten den Angriff aus verschiedenen Blickwinkeln mit.
Lee Jae-myung (59), der wichtigste Oppositionsführer Südkoreas, wurde bei einem Pressegespräch mit Journalisten in der Hafenstadt Busan in den Hals gestochen. Aufnahmen im südkoreanischen Fernsehen zeigten, wie sich ein Mann auf ihn stürzt und diesem gegen den Hals schlägt. Kameras waren bei dem Attentat dabei. Aus einigen Winkeln sieht der Angriff sehr schlimm aus, vor allem aufgrund der Wucht, mit der dem Politiker in die Kehle gestochen wurde.
Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol reagierte bestürzt auf die Attacke.
Angreifer bat Lee zunächst um ein Autogramm
Der Angriff ereignete sich den nach einem Besuch des Politikers auf der Baustelle eines neuen Flughafens. Auf Fernsehbildern ist zu sehen, wie Lee zusammenbricht, ihm Menschen zur Hilfe eilen und ihm ein Taschentuch an den Hals gedrückt wird. Der Angreifer soll Lee zunächst um ein Autogramm gebeten haben, bevor er ihm mit einem Messer – oder einem anderen spitzen Gegenstand – in den Nacken schlug.
Lee wurde verletzt aber bei Bewusstsein in ein Krankenhaus gebracht. Die Schnittwunde am Hals soll der Polizei zufolge einen Zentimeter lang sein. Der Attentäter wurde festgenommen. Der Hintergrund der Tat ist bisher nicht geklärt.
Gilt als aussichtsreichster Kandidat für Präsidentschaftswahl 2027
Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol äußerte nach dem Angriff seine „tiefe Besorgnis über die Sicherheit von Lee Jae-myung“.
Lee Jae-Myung ist Vorsitzender der Deobureo-minju-Partei (Demokratische Partei des Miteinanders). Bei den Präsidentschaftswahlen 2022 hatte er nur knapp gegen den konservativen Gegenkandidaten Yook Suk Yeol verloren und unterlag mit 0,7 Prozent. Lee hatte mehrmals seine Herkunft als ehemaliger Kinderfabrikarbeiter und jugendlicher Schulabbrecher in den Vordergrund gerückt. Er gilt als aussichtsreicher Kandidat für die kommende Präsidentschaftswahl im Jahr 2027.
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