Grünen-Chef Werner Kogler sprach in einem Videobeitrag von einem „fürchterlichen Schauspiel“. FPÖ und ÖVP seien inzwischen nur noch damit beschäftigt, „Unfreundlichkeiten, ja sogar Gehässigkeiten“ auszutauschen. Er, Kogler, habe denn auch den Eindruck, dass es sich für die Beteiligten um ein „Schachspiel“ handle, „bei dem Figuren zum Nachteil unserer Republik hin- und hergeschoben werden“.

Auch NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger ließ kein gutes Haar an den Verhandlern von FPÖ und ÖVP. Die Dreierverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS, Stichwort “Zuckerkoalition”, seien daran gescheitert, dass Reformen nicht möglich gewesen seien, so Meinl-Reisinger via “X” (vormals Twitter) Und Meinl-Reisinger weiter: „Konsequenterweise haben wir gesagt: Inhalt geht vor Posten. Jetzt hat man den Eindruck: Es sind haarsträubende, teilweise wirklich bedenkliche Dinge am Tisch, aber es geht nur noch um Posten.“

Damit bezog sich die Neos-Chefin darauf, dass sowohl FPÖ als auch ÖVP das Innen- und Finanzministerium für sich beanspruchen.

NEOS-Chefin Beate Meinl-ReisingerAPA/MAX SLOVENCIK

Studenten steigen gegen Blau-Schwarz auf die Barrikaden

Unterdessen haben Aktivisten der Grünen & Alternativen Student_innen (GRAS) mit zugeklebtem Mund vor der Universität Wien gegen die angeblich geplanten Maßnahmen der blau-schwarzen Koalitionsverhandler protestiert. Die geleakten Maßnahmen wie die Entmachtung der Studierenden im Senat, die Beendigung der ÖH-Pflichtmitgliedschaft und die Erhöhung der Studiengebühren auf 1000 Euro seien besorgniserregend und zeichneten ein „beunruhigendes Gesamtbild für die Bildung in Österreich“, hieß es in einer Aussendung.